Bittere Wahrheit

Langsam dürfte es auch denjenigen klar werden, die immer fordern, Sprit müsse noch teurer werden, damit weniger Auto gefahren wird: Der derzeitige Rekord-Ölpreis hat weitaus mehr Auswirkungen als nur hohe Benzinpreise.

Er entwickelt sich zu einer Gefahr für die Konjunktur. Was bislang vielleicht noch als übertriebene Panikmache von Wirtschaftsbossen abgetan wurde, wird zu einem Damoklesschwert für die Verbraucher. Höhere Heizkosten werden die Konsumlust von Hausbesitzern und Mietern weiter schmälern. Hinzu kommt die ständige Angst, es könnte noch schlimmer kommen. Der Ölpreis ist zur Währung der Weltwirtschaft geworden. Kracht es irgendwo im Nahen Osten oder drohen Terroristen mit Anschlägen, dann bluten dafür die ölabhängigen Industrieländer. Die wiederum sind nicht ganz unschuldig an der Preisspirale. Der Öl-Durst der Amerikaner und Japaner ist so groß wie lange nicht mehr. Und wo Nachfrage ist, steigt nun mal der Preis. Daher ist es unsinnig, zu fordern, die Politik müsse in einen freien, funktionierenden Markt eingreifen. Die bittere Wahrheit ist: Wir müssen auf Dauer mit demhohen Ölpreis leben. b.wientjes.@volksfreund.de

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