Blumen, Honig und der Papst

OB DIE KANZLERIN zusätzlich auch einen von ihrem Mann Joachim Sauer bekommen hat? Einen Blumenstrauß erhielt Angela Merkel auf alle Fälle zum Valentinstag. Und auch Bärbel Höhn von den Grünen bekam einen.

Und Ulrike Höfken, ebenfalls Grüne. Der ältere Herr, der da auf der Fraktionsebene im Reichstag ein bisschen nervös den Damen auflauerte, war allerdings kein aufdringlicher Verehrer, sonder Karl Zwermann, Präsident des Zentralverbandes Gartenbau. Als solcher ist Zwermann froh, dass der reduzierte Mehrwertsteuersatz auf Schnittblumen trotz geplanter Mehrwertsteuererhöhung bei sieben Prozent bleibt. So bekam dann auch ein Mann einen Strauß in die Hand gedrückt: Horst Seehofer, der zuständige Agrarminister. Sag es durch die Blume ist ohnehin ein beliebtes Lobbyistenmotto.PETER RAMSAUER, CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, schwor am Dienstag vor Journalisten: "Wir waren das wirklich nicht!" Eine Verwechslung? Was war geschehen? Das Ehepaar Ramsauer aus Niederbayern war so erfreut über die Wahl des neuen Papstes, dass es sofort ein Lied für Benedikt komponierte: "Wir sind entzückt, wir sind beglückt, Heiliger Vater Benedikt", lautet der Refrain mit dem Zeug zum Gassenhauer. 5000 CDs wurden vom Papstlied schon verkauft. Nur: Die besagten Ramsauers heißen Hans und Annemarie. "Ich (!) heiße aber Peter und Susanne", legte der andere Ramsauer, darauf Wert, nicht verwechselt zu werden.FRANZ MÜNTEFERING ist ja schon ein Sprachtalent sondergleichen. Der Arbeitsminister mag einerseits die kurzen Sätze. So, wie man halt im tiefen Sauerland spricht. "Partei gut, Fraktion gut, Glückauf!", ist wohl einer seiner bekanntesten. Andererseits scheut sich Franz Müntefering auch nicht vor einer gewissen Akrobatik bei der Wahl seiner Worte und Vergleiche. Diese Woche gab es wieder so einen Satz, der auf der nach oben offenen Münte-Sprach-Skala ganz oben rangieren dürfte. Er lautet: "Wenn Krach da ist, muss man ihn aushalten und Honig daraus saugen." Ja dann, Hauptsache lecker.IM BERLINER ZENTRUM sind seit dieser Woche auch die letzten Spuren der rot-grünen Regierung getilgt. Rund um das Bundespresseamt hatten noch vier Großplakate von den vergangenen Taten des Kabinetts Schröder gekündet: "Bildung fördern" und "Agenda 2010 - Deutschland bewegt sich" stand da gut lesbar für die auf der Spree vorbeituckernden Touristenschiffe. Als letzte Woche Medien recherchierten, verschwanden die Plakate ganz flugs. Nun sind die Flächen einfach weiß. Anscheinend hat Schwarz-Rot noch nichts zu verkaufen - bleibt Platz für Notizen. Hagen Strauß

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