Brutaler Überfall in Regionalzug: Haftstrafen für Räuber

Weil sie vor Weihnachten in zwei Regionalzügen auf der Eifelstrecke zwei Männer überfallen haben, wurden zwei Eifeler nun vom Trierer Landgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Trier. (wie) Es war ein brutaler Überfall. Mit einem Fußtritt gegen den Kopf und einem Schlagring in der Hand griffen zwei maskierte Männer kurz vor Weihnachten am 22. Dezember vergangenen Jahres einen 24-Jährigen im Nahverkehrszug zwischen Gerolstein und Oberbettingen (Vulkaneifel) an. Sie zwangen den allein sitzenden Mann, ihnen 15 Euro und seinen MP3-Player zu geben.

Drohungen und Schläge



Am nächsten Bahnhof verließen sie die Regionalbahn und stiegen gleich darauf in einen Zug, der zurück in Richtung Gerolstein fuhr. Darin bedrohten sie einen 44-jährigen Bahnmitarbeiter: Einer der immer noch maskierten Männer hielt ihm einen Schlagring vors Gesicht und schlug ihm auf die Brust. Die Angreifer verlangten von dem Mann ebenfalls Geld - er weigerte sich jedoch, und andere Fahrgäste wurden auf das Gerangel aufmerksam. Daraufhin stiegen die beiden Täter in Gerolstein aus dem Zug aus und flüchten dort zu Fuß Richtung Krankenhaus.

Bereits einen Tag nach den Überfällen nahm die Polizei die beiden Männer in Gerolstein fest. Es handelte sich um einen polizeibekannten 21-Jährigen aus dem nordrhein-westfälischen Mechernich und einen ebenfalls 21-Jährigen aus der Nähe von Gerolstein. Wieder auf freiem Fuß, schlug ein paar Tage später, Mitte Januar, einer der beiden Männer einem Mann von hinten ins Gesicht und verletzte ihn.

Nun wurde dem mittlerweile 22-Jährigen und seinem 21-jährigen Komplizen der Prozess gemacht. Vor der 2. Großen Strafkammer des Trierer Landgerichts mussten sich die Angeklagten wegen schwerer räuberischer Erpressung sowie versuchter schwerer räuberischer Erpressung verantworten. Bereits am ersten Prozesstag verkündete Richter Albrecht Keimburg das Urteil: Beide wurden schuldig gesprochen - einer der beiden Angeklagten zudem noch der vorsätzlichen Körperverletzung. Der Angeklagte, der im Januar erneut einen Mann angegriffen hatte, wurde zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von sechs Jahren und zehn Monaten verurteilt. Der andere Täter muss für vier Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Das Urteil ist rechtskräftig.

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