buchkritik: Unter dem großen Himmel

"Damals, vierzehnjährig, hatte er das Maar zum ersten Mal gesehen." So beginnt der Roman "Unter dem großen Himmel" von Ute Bales.

Sie erzählt die Geschichte des Malers Pitt Kreuzberg. Geboren 1888 in Bad Neuenahr in eine reiche Kaufmannsfamilie, hat Kreuzberg nur ein Ziel: Er will Maler werden. Mit 19 Jahren zieht er nach Düsseldorf, wird Schüler der Kunstakademie. Schon bald lernt er August Macke kennen, der von der Kunstszene in Frankreich schwärmt. Zwei Jahre nach Aufnahme des Kunststudiums begeht sein Vater Suizid. Kreuzberg muss sich ab dann allein um seinen Lebensunterhalt kümmern. Er überlebt, weil er gelegentlich Bilder in einem Düsseldorfer Künstlercafé verkaufen kann. Bald zieht er nach Schalkenmehren, einen Ort, wo die Menschen zwar nicht verstehen, was er macht, wo er aber bald irgendwie akzeptiert wird. Auch in der Eifel kämpft Kreuzberg ums Überleben. Er wendet sich immer mehr dem Expressionismus zu, taucht die Eifel in rotes, grünes oder blaues Licht. Der künstlerische Durchbruch will ihm aber nicht gelingen. An den Maaren findet er Trost, dort schöpft er Kraft. Bales versteht es, Kreuzbergs Leben und seine Ideen gut zu ver-dichten. Einziger Kritikpunkt: Dem Leser wird nicht immer klar wird, was Fiktion, was Realität ist. itz

Ute Bales, Unter dem großen Himmel: Pitt Kreuzberg - Geschichte eines Unbeirrbaren, 22,80 Euro, ISBN 978-3-89801-057-3

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