Bundesbildungsministerin und Bischof diskutieren

Nikolaus Cusanus sprach sich bereits im 15. Jahrhundert für einen Dialog der Religionen aus. Seine Denkanstöße bieten die Basis für die zweiten "Kueser Gespräche", die prominent besetzt sein werden.

Bernkastel-Kues. (cb) Am 28. Juni 2008 lockte die Premiere der "Kueser Gespräche" mehr als 300 Zuhörer in die Briktiuskirche in Bernkastel-Kues. Mit dieser alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung soll die Erinnerung an den in Kues geborenen Kardinal und Philosophen Nikolaus Cusanus (1401 bis 1464) wachgehalten werden. Mehr noch: Seinen immer noch aktuellen Gedanken soll auch im 21. Jahrhundert Geltung verschafft werden.

Damals diskutierte ein hochrangig besetztes Podium in der Kirche, in der Cusanus getauft wurde. Unter anderem der damalige Präsident des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, der frühere Intendant des SWR, Peter Voss, und der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Das Thema lautete: Das europäische Erbe im Denken des Nikolaus von Kues.

Auch bei der zweiten Auflage am 7. Mai ist eine prominente Runde garantiert. Zugesagt haben bisher Bundesbildungsministerin Annette Schavan und der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.

Dialog zwischen den Religionen



Im Mittelpunkt steht das Werk "De pace fidei" (Über den Frieden im Glauben). In der 1453 verfassten Schrift wirbt Cusanus für einen Dialog zwischen den Religionen. Dieser Ansatz soll am 7. Mai für die Gegenwart aufbereitet werden. Die zweiten "Kueser Gespräche" finden allerdings nicht in der Briktiuskirche statt. Das Bistum Trier stellt das Bauwerk nicht zur Verfügung. Gesprächsrunden, auch wenn sie ein mit der Religion verbundenes Thema haben, sollten nicht in Kirchenräumen abgehalten werden, teilt die bischöfliche Pressestelle mit. "Kirche ist zu allererst der Ort, an dem sich das Volk Gottes versammelt, um das Wort Gottes zu hören, gemeinsam zu beten, die Sakramente zu empfangen und die Eucharistie zu feiern."

Gleichwohl seien die "Kueser Gespräche" begrüßenswert. Dies habe das Bistum den Initiatoren auch mitgeteilt. Die Veranstaltung wird voraussichtlich im Festsaal des auf dem Gelände des St. Nikolaus Hospitals liegenden Weinmuseums über die Bühne gehen.

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