Bundesregierung lässt Erntehelfer länger arbeiten

Berlin. (has) Es waren in diesem Jahr wieder viel zu wenige im Einsatz: Erntehelfer aus Mittel- und Osteuropa. Das soll sich ab kommendem Jahr ändern. Die Bundesregierung lenkt ein und wird die Beschäftigungsdauer von Saisonarbeitskräften verlängern.

Nach Informationen unserer Zeitung werden osteuropäische Arbeitskräfte künftig sechs statt nur vier Monate beim Spargelstechen, der Obsternte oder der Weinlese mithelfen dürfen.

Damit reagiert die Bundesregierung auf die anhaltende Kritik an der bestehenden Regelung, die Saisonarbeitskräfte abschreckt. Arbeitskräfte aus Mittel- und Osteuropa machen mittlerweile einen Bogen um deutsche Felder, da sie in anderen EU-Ländern ungehinderten Arbeitsmarktzugang, höhere Bezahlung und eben eine längere Beschäftigungsdauer vorfinden. Weil es viele vor allem nach Großbritannien zieht, fehlen sie in Deutschland, so dass mitunter sogar Felder nicht abgeerntet werden konnten. Insbesondere Polen sagen ab. Seit geraumer Zeit versucht die Regierung daher, Bulgaren und Rumänen anzuwerben. Ohne Erfolg: Die Gesamtzahl ausländischer Helfer sank von rund 258 000 im vergangenen Jahr auf 243 000 im August 2008.

Jetzt wird die Beschäftigungsdauer auf sechs Monate ausgedehnt. Das Bundesarbeitsministerium bestätigte dies gestern auf Nachfrage. Der notwendigen Änderung der sogenannten "Beschäftigungsordnung" muss der Bundesrat aber noch in seiner Sitzung am 7. November zustimmen.

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