Cattenom läuft länger: Frankreich investiert 2,4 Milliarden Euro

Die Laufzeit des Atomkraftwerks (AKW) Cattenom soll auf mehr als 40 Jahre ausgedehnt werden: Der Stromkonzern EDF will dafür Kontrollsaal und Dampfgeneratoren des grenznahen Atomkraftwerkes modernisieren. Eine Verbesserung der Sicherheitsstandards ist nicht geplant.

Cattenom. (red) Der staatliche französische Stromkonzern EDF will in sein Atomkraftwerk Cattenom an der Mosel innerhalb der kommenden 20 Jahre 2,4 Milliarden Euro investieren. Das berichtet die Saarbrücker Zeitung. Damit solle eine Verlängerung der Laufzeit auf mehr als 40 Jahre gesichert werden, teilte die Leitung des Kraftwerks mit.

Das von 1986 bis 1991 stufenweise in Betrieb genommene AKW liegt im deutsch-französisch-luxemburgischen Dreiländereck und ist mit einer Kapazität von 5200 Megawatt die siebtgrößte Atomzentrale weltweit.

Das Kraftwerk habe rund 20 Jahre nach seiner Fertigstellung einen "guten Sicherheitsstandard", betonte Kraftwerksleiter Stéphane Dupréla-Tour. Dies hätten die beiden letzten Zehnjahres-Inspektionen gezeigt. Nach den von 2016 bis 2022 geplanten nächsten Inspektionen werde die EDF einen Antrag auf Verlängerung der Laufzeiten für die vier Reaktoren stellen.

Rund 1000 deutsche, französische und luxemburgische Atomkraftgegner hatten Mitte September auf einer Kundgebung in Perl die Stilllegung des Meilers gefordert. Nach ihren Angaben hat die französische Behörde für Atomaufsicht ASN in Cattenom seit Inbetriebnahme des ersten Reaktors 1986 mehr als 700 "nennenswerte" Störfälle registriert.

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