CDU-Bezirk: Billen kegelt Rauen raus

WITTLICH. (sey) Wechsel an der Spitze: Der Landtagsabgeordnete Michael Billen ist neuer Vorsitzender des CDU-Bezirks Trier. Der 49-jährige Landwirt aus Kaschenbach bei Bitburg gewann am Samstag überraschend deutlich eine Kampfkandidatur gegen Amtsinhaber Peter Rauen. Der 60-Jährige war seit 1991 CDU-Bezirkschef.

Um genau 12.43 Uhr, drei Stunden nach Beginn des Wittlicher Parteitags, steht das Ergebnis fest: 100 Stimmen für Amtsinhaber Peter Rauen, 139 für seinen Herausforderer Michael Billen. Deutlicher als von vielen Delegierten erwartet, hat der Eifeler Landwirt die Vorsitzendenwahl gewonnen und damit klar gemacht, wer die Hausmacht im CDU-Bezirks Trier hinter sich hat. 58 Prozent Zustimmung - kein Kopf-an-Kopf-Rennen, sondern eine eindeutige Entscheidung. Mit Michael Billen, der seit 1996 im Landtag sitzt, steht erstmals ein Intimus von CDU-Landeschef Christoph Böhr an der Spitze eines rheinland-pfälzischen Bezirks. Der Mainzer Partei- und Fraktionschef freute sich denn auch sichtlich über die "gute Wahl", und umarmte als einer der ersten seinen aufgewerteten Statthalter aus der Eifel. "Michael Billen wird Schwung in den Laden bringen", versprach Böhr. Der zunächst etwas enttäuscht drein schauende Rauen sagte nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses: "Ich bin Sportler und muss auch mit einer Niederlage umgehen können. Für das Ergebnis brauche ich mich nicht zu schämen." Der Union-Mittelstandschef bekräftigte auf TV -Anfrage, im kommenden Jahr erneut für den Bundestag zu kandidieren. Michael Billen sagte, er habe keinerlei bundespolitische Ambitionen. Er werde 2006 erneut als Bitburg-Prümer Direktkandidat für die rheinland-pfälzische Landtagswahl antreten. Als Schwerpunkte seiner politischen Arbeit im Bezirk nannte Billen die Themen Innere Sicherheit ("mehr Polizisten"), Bildung ("zu wenige Lehrer") und Infrastruktur ("schlechte Straßen, schlechte Anbindung der Region"). Für reichlich Diskussionen gesorgt hatte auf dem Wittlicher Parteitag zuvor der Antrag , die anwesenden Medienvertreter während der Aussprache über die beiden Kandidaten aus dem Saal zu werfen. Der Antrag wurde mit knapper Mehrheit angenommen, die Presse musste raus.

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