CDU-Politiker Rauen schon wieder geblitzt

WITTLICH. (sey) Der Salmtaler CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Rauen kann das Rasen offenbar nicht lassen. Weil der 61-Jährige unlängst erneut geblitzt wurde, muss er sich nächste Woche vor dem Wittlicher Amtsgericht verantworten. Dort wird Rauens Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid verhandelt.

Für den CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Rauen kommt es knüppeldick. Neben dem Bonner Amtsgericht und der dortigen Staatsanwaltschaft befasst sich nun auch die Wittlicher Justiz mit dem Salmtaler Parlamentarier. Der Hintergrund: Peter Rauen soll mal wieder zu feste aufs Gaspedal getreten haben. Nach Angaben des Wittlicher Amtsgerichtsdirektors Peter Sauer war der Parlamentarier am 14. Juni auf der Autobahn A 60 bei Altrich (Kreis Bernkastel-Wittlich) mit Tempo 83 statt der erlaubten 60 Kilometer pro Stunde geblitzt worden. Gegen den Bußgeldbescheid (82 Euro plus ein Punkt in Flensburg) habe Rauen Einspruch eingelegt, über den am Dienstag verhandelt werde. Der Politiker muss zu dem Termin nicht selbst erscheinen. Rauens Verteidiger, Justizrat Hans-Jürgen Gebhardt, einer der führenden deutschen Verkehrsanwälte, bezweifelt nach Angaben des Wittlicher Amtsgerichtsdirektors die gemessene Geschwindigkeit. Begründung: Das Radargerät sei nicht im vorgeschriebenen Messwinkel ausgerichtet gewesen. Peter Rauen ist in den letzten Jahren bereits sechs Mal geblitzt worden - vor dem jüngsten Vorfall zuletzt im September 2005 auf der Bonner Stadtautobahn. 111 Kilometer pro Stunde statt der erlaubten 80 soll der Christdemokrat dort gefahren sein. Weil Rauen gegen den Bußgeldbescheid (150 Euro und drei Punkte) Einspruch einlegte, läuft derzeit ein Verfahren vor dem Bonner Amtsgericht (Fortsetzung am 15. Januar). Dabei war bekannt geworden, dass Rauens Konto in der Flensburger Verkehrssünderkartei randvoll ist (der TV berichtete mehrfach). Ein Punkt mehr - und der Führerschein des Mercedes-Fahrers wäre weg. Nachvollziehbar, dass sich Rauen gegen die Bußgeldbescheide wehrt. Keinesfalls nachvollziehbar ist für die Staatanwaltschaft allerdings, dass der CDU-Politiker in dem Bonner Verfahren zunächst angegeben hatte, sein Sohn und nicht er habe hinter dem Lenkrad gesessen, als es auf der Stadtautobahn blitzte. Deshalb läuft gegen den 61-Jährigen auch noch ein Ermittlungsverfahren wegen falscher Verdächtigung. Rauens Immunität (schützt Parlamentarier vor Strafverfolgung) war zuvor aufgehoben worden. Der Rechtsanwalt des Politikers war für eine Stellungnahme gestern nicht erreichbar.

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