Chaos auf Straßen, schneefrei an Schulen

Schneefall und Glätte sorgen in der Region für Behinderungen: Zahlreiche Straßen mussten angesichts der anhaltenden Schneefälle gesperrt werden, Turnhallen wurden vorsichtshalber geschlossen, Schüler in der Eifel freuen sich über "schneefrei", in Ambulanzen vieler Krankenhäuser herrscht Hochbetrieb.

 Auf der Strecke bei Monzelfeld (Kreis Bernkastel-Wittlich) ist dieser LKW von der Fahrbahn abgekommen und im Acker gelandet. TV-Foto: Klaus Kimmling

Auf der Strecke bei Monzelfeld (Kreis Bernkastel-Wittlich) ist dieser LKW von der Fahrbahn abgekommen und im Acker gelandet. TV-Foto: Klaus Kimmling

Trier/Bitburg/Wittlich. (neb/mc/har/woc) Querstehende Lastwagen, eingeschneite Autofahrer, die von der Feuerwehr aus ihren Fahrzeugen befreit werden mussten, schneebedeckte Äste, die auf die Straße zu fallen drohen: Der Winter hat sich auch gestern wieder in der Region mit voller Wucht bemerkbar gemacht. Die anhaltenden Schneefälle waren nicht nur auf den Straßen zu spüren, vorsichtshalber wurden in der Eifel auch zahlreiche Schulturnhallen wegen der Schneemassen auf den Dächern gesperrt.

Unfälle



Trotz Glätte auf den Straßen: Schwere Unfälle vermeldete die Polizei gestern kaum. Zwar nahmen die Beamten zahlreiche Blechschäden auf. Insgesamt jedoch blieb es diesbezüglich ruhig auf den Straßen. Bemerkenswert war da noch der Unfall eines Sattelzuges am Dienstagmorgen in Pronsfeld: Der Fahrer hatte gegen 3.20 Uhr an einer abknickenden Vorfahrtsstraße der B 410 die Kontrolle über seinen LKW verloren. Auf schneeglatter Fahrbahn kam er ins Rutschen und krachte in einen Ausstellungsraum eines Geschäftes. In dem Anbau hielten sich zur Nachtzeit keine Personen auf. Da das Gebäude einzustürzen drohte, wurden zur Abstützung die Feuerwehren Pronsfeld und Prüm sowie das THW Prüm verständigt.

Es entstand ein Sachschaden in Es entstand ein Sachschaden in Höhe von circa 30 000 Euro.

Straßen



Rund um die Uhr waren die Räum- und Streufahrzeuge der Straßenmeistereien gestern im Einsatz, allerdings konnten auch sie nicht verhindern, dass einige Straßen wegen Schneebruchs und Schneeverwehungen komplett gesperrt werden mussten. Schneebedeckte Äste drohten im Landkreis Vulkaneifel auf der K 77 zwischen Salm und Birresborn sowie auf der K 28 zwischen Densborn und der L 16 abzubrechen, so dass der Landesbetrieb Mobilität die Straßen für den Verkehr bis auf Weiteres sperrte. Auf der K 36 zwischen Hinterweiler (Vulkaneifelkreis) und der B 410 und auf der K 158 zwischen Schlausenbach (bei Prüm) und der L 1 machten Schneeverwehungen die Weiterfahrt der Räumfahrzeuge unmöglich, so dass auch diese Straßen gesperrt werden mussten. "Ich habe die Hand vor Augen nicht mehr Hand vor Augen nicht mehr sehen können", berichtet Klaus Schneider von der Straßenmeisterei Daun. Zwischen Zemmer (Kreis Trier-Saarburg) und Orenhofen (Eifelkreis) wurden Autofahrer auf der K 33 durch den Schneefall überrascht und saßen gestern Abend fest. Feuerwehren aus der Umgebung waren im Einsatz, um sie aus der verschneiten Strecke zu befreien.

Bis gestern Abend mussten darüber hinaus zahlreiche Nebenstrecken im Hochwald und Hunsrück wegen der widrigen Wetterbedingungen gesperrt werden - wann sie wieder freigegeben werden, stand gestern bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Meldungen über gesperrte Straßen werden ständig auf www.volksfreund.de aktualisiert.

Busverkehr



Da auch heute wieder mit Neuschnee gerechnet wird, hat sich die Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft gestern dazu entschieden, den Linienverkehr im Kreis Trier-Saarburg am Montagmorgen einzustellen. Betroffen sind die Linien 202 (Trier-Thomm-Reinsfeld-Hermeskeil), 203 (Trier-Konz-Saarburg-Orscholz), 204 (Trier-Konz-Konz-Roscheid/Oberemmel-Wiltingen), 205 (Saarburg-Trassem-Kirf/Kreuzweiler-Perl/Besch), 206 (Saarburg-Irsch-Niederzerf-Greimerath), 207 (Trier-Niederzerf-Losheim), 209 (Hermeskeil-Börfink), 210 (Hermeskeil-Malborn-Pölert-Morbach, 212 (Trier-Schweich-Wittlich/Bernkastel). In den anderen Kreisen der Region soll heute früh entschieden werden, ob die Strecken bedient werden können. In kleinen Ortschaften muss damit gerechnet werden, dass die Haltestellen nicht angefahren werden.

Schulen



Auch am heutigen Mittwoch heißt es für einige Schüler: "Schneefrei!" Im Eifelkreis haben sich die Schulleitungen der Franziskus Grund- und Realschule plus Irrel, der Grund- und Hauptschule Mettendorf, der Grund- und Realschule plus sowie des Eifel-Gymnasiums Neuerburg und des St.-Josef-Gymnasiums Biesdorf sowie der Grundschulen Bleialf und Auw aufgrund der widrigen Wetterbedingungen entschieden, den Unterricht auch heute ausfallen zu lassen. Im Hochwald bleiben das Gymnasium Hermeskeil, die Realschule und die Hauptschule Hermeskeil sowie die Berufsschule in Hermeskeil heute geschlossen. Bis zum Redaktionsschluss standen weitere Schulschließungen nicht endgültig fest.

Turnhallen



Nachdem die Eissporthalle in Bitburg bereits seit Freitag wegen der Schneelast auf dem Dach gesperrt ist, sind seit gestern weitere Turnhallen in der Eifel geschlossen. Nach einer Besichtigung durch einen Statiker am Montag wurde die Nutzung der Turnhalle der Grund- und Realschule plus Neuerburg vorsichtshalber "bis auf weiteres" untersagt. Vorerst nur für den gestrigen Tag wurden sämtliche Schulturnhallen im Landkreis Vulkaneifel mit Ausnahme der drei Hallen in der Verbandsgemeinde Kelberg geschlossen. Ob die insgesamt von der Sperrung betroffenen zwei Dutzend Einrichtungen im Vulkaneifelkreis am heutigen Mittwoch wieder geöffnet werden, soll kurzfristig entschieden werden. Kein Thema bislang sind im Landkreis Bernkastel-Wittlich vorsorgliche Sperrungen von Turnhallen. Dort gibt es nur in Traben-Trarbach und Wittlich Hallen, die so groß sind, dass zu viel Schnee ein Problem werden könnte, sagt Kreis-Pressesprecher Alfons Kuhnen. Bislang seien die Schneehöhen jedoch noch so gering, das kein Grund zum Handeln bestehe.

Viel mehr Schnee gibt es in Morbach. Und dort gibt es auch mit der Baldenau-Halle am Schulzentrum eine große Fläche. Gesperrt wird das Gebäude jedoch nicht. "Die Halle hat kein Flachdach", sagt Theodor Gätz, Büroleiter der Gemeindeverwaltung. Eine Sperrung wegen Schneelast sei deshalb nicht notwendig.

Krankenhäuser



Unterschiedlich bewertet wird offenbar die Situation in den Krankenhäusern der Region: So vermeldet das St.-Josef-Krankenhaus Prüm viele Frakturen, die auf Stürze zurückzuführen sind - kein Wunder, schließlich sind mit Wolfsschlucht und Schwarzer Mann gleich zwei Skigebiete in der Nähe der Klinik zu finden. Doch auch ohne Skihang herrscht in einigen Hospitälern Hochbetrieb: Das Krankenhaus Maria Hilf in Daun verzeichnet ebenfalls mehr Unfälle - hauptsächlich von Fußgängern, die sich an den Handgelenken oder der Hüfte verletzen. In den Kliniken im Kreis Bernkastel-Wittlich dagegen sei die Lage relativ entspannt, heißt es auf TV-Nachfrage. Die Menschen seien im Winter weniger im Freien aktiv. Wenn dann auch noch gewarnt werde vor Blitzeis oder Glätte, seien die Menschen vorsichtiger, sagt Sabine Zimmer von der Pressestelle vom Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich.

Mülltonnen

 Mülltonnen mit Schnee-Haube: Bis zur Abholung kann es noch etwas dauern. TV-Foto: Nina Ebner

Mülltonnen mit Schnee-Haube: Bis zur Abholung kann es noch etwas dauern. TV-Foto: Nina Ebner

Turnhalle geschlossen: Wie hier in Neuerburg blieben an vielen Stellen in der Eifel die Schulsporthallen vorsichtshalber zu. TV-Foto: Stephan Brunker

Turnhalle geschlossen: Wie hier in Neuerburg blieben an vielen Stellen in der Eifel die Schulsporthallen vorsichtshalber zu. TV-Foto: Stephan Brunker

Gut lachen haben vor allem Schüler in der Region: Denn an vielen Orten in der Region fällt heute die Schule aus. TV-Foto: Rudolf Höser

Gut lachen haben vor allem Schüler in der Region: Denn an vielen Orten in der Region fällt heute die Schule aus. TV-Foto: Rudolf Höser



Die winterlichen Verhältnisse machen auch den Entsorgungsunternehmen zu schaffen. Da viele Straßen nur schlecht befahrbar sind, können graue und blaue Tonnen sowie gelbe Säcke und Sperrmüll nicht überall abgefahren werden.

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