Chronologie eines großen Rätsels

Trier/Oberlascheid · Alle Suchaktionen mit Wärmebildkamera, Fußgruppen, Spürhunden und Tauchern sind im Fall des vermissten Walter Klein vergeblich geblieben. Es ist ungewiss, ob der Eifeler noch lebt oder tot ist. Eine Chronologie.

4. September 2007: Walter Klein verabschiedet sich nach dem Besuch einer guten Bekannten. Er sagt, er fahre nach Hause - nach Oberlascheid-Radscheid.

5. September 2007: Der schwer herzkranke Klein erscheint nicht zu einem Arzttermin im benachbarten Bleialf. Abends wird sein Wagen, ein Renault Scenic mit dem Kennzeichen BIT-KW 172, durch einen Zufall in Clervaux/Luxemburg gefunden. Ein anderer Autofahrer ist auf den ordnungsgemäß geparkten Wagen Kleins aufgefahren - die Polizei stellt den Eifeler als Halter fest.

19./20. September 2007: 50 Polizisten mit drei Leichenspürhunden durchsuchen Waldgebiete in der Nähe des Wohnhauses in Oberlascheid.

13. Oktober 2007: Rund um den Campingplatz in Clervaux - dem Fundort des Wagens - und in nahegelegenen Waldgebieten suchen Einsatzkräfte der Luxemburger Polizei nach dem Vermissten, verstärkt durch Spürhunde der deutschen Polizei.

27./28. November 2007: Mehr als 120 Taucher und andere Einsatzkräfte durchsuchen den Stausee im luxemburgischen Esch an der Sauer nach zwei vermissten Deutschen: Walter Klein und Tanja Graeff. Die 21-jährige Studentin ist seit dem Sommerfest der Fachhochschule Trier ebenfalls verschwunden. Die Ermittler halten es inzwischen für wahrscheinlich, dass beide jeweils einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sind.

23. März 2009: Die Polizei setzt in Oberlascheid Hunde ein, die speziell für die Suche nach Menschen ausgebildet sind. Die sogenannten Mantrailer aus Nordrhein-Westfalen schlagen tatsächlich an mehreren Stellen an. Demnach führt die Spur möglicherweise in Richtung belgische Grenze. Ein konkretes Ergebnis bringt die Aktion jedoch nicht.

16. September 2009: Die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" zeigt den nachgestellten Fall in einem Filmbeitrag. Acht neue Hinweise gehen ein, jedoch laut Ermittlern zunächst ohne eine heiße Spur.

21. April 2010: Ein Ermittlungsrichter erlässt Haftbefehl gegen einen 55-jährigen Nachbarn Walter Kleins.

18. Juni 2010: Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen versuchten Mordauftrags. (cus)

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