Ciao Benedetto! Heute Abend geht der deutsche Papst in Rente

Rom/Trier · Mit seiner letzten Generalaudienz auf dem Petersplatz hat sich Papst Benedikt XVI. am Mittwoch von den Gläubigen verabschiedet. Heute Abend endet das Pontifikat des 85-Jährigen. Wer dem zurückgetretenen Papst folgt, dürfte nach Ansicht von Vatikanexperten noch vor Ostern feststehen.

Es wird ein Bild mit Symbolcharakter: Nachdem sich Benedikt XVI. am Donnerstag Nachmittag von seinen engsten Mitarbeitern verabschiedet hat, wird der Pontifex zum Landeplatz in den vatikanischen Gärten gefahren, in den Hubschrauber steigen und davonfliegen.

Kurz darauf endet nach acht Jahren die Amtszeit des Heiligen Vaters - weil Joseph Ratzinger dies so entschieden hat. Der Papst tritt zurück, weil der betagte Priester nicht mehr die Kraft hat, die für ein solch wichtiges Amt eigentlich notwendig wäre.

"In den Respekt vor der Größe und dem Mut dieses Schritts mischt sich auch die Trauer, das aufbauende und richtungsweisende Wort Ihrer Verkündigung künftig nicht mehr zu hören", meinte am Mittwoch der Trierer Bischof Stephan Ackermann in einem Dankschreiben an den Papst.

Über einen möglichen Nachfolger für Benedikt XVI. wollte sich Ackermann nicht äußern. Er behalte seinen Favoriten im Herzen, sagte Ackermann dem Volksfreund. Andere, wie der Vatikankenner Ludwig Ring-Eifel sind da wesentlich auskunftsfreudiger. Im Interview mit unserer Zeitung nennt der gebürtige Trierer gleich fünf Kardinäle ("einen pro Kontinent") mit guten Aussichten auf die Benedikt-Nachfolge, darunter den Kanadier Marc Ouellet und den Südamerikaner Odilo Pedro Scherer.

Beide Kardinäle sind im Bistum Trier keine Unbekannten: Scherers Vorfahren stammen aus dem zum Bistum gehörenden saarländischen Theley, wanderten Ende des 19. Jahrhunderts nach Südbrasilien aus. Und der Kanadier Marc Oullet war als Sondergesandter des Papstes erst im vergangenen Frühjahr zur Eröffnung der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier. Ob einer der beiden der neue Pontifex wird oder doch wieder ein Kandidat aus Europa die Nase vorn hat? - Vermutlich schon am Sonntag vor Ostern werden wir es wissen, glaubt Vatikanexperte Ring-Eifel.

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