ctt: Nullrunden für sicheren Arbeitsplatz

TRIER. (sey) Die 5000 Mitarbeiter der Caritas Trägergesellschaft Trier (ctt) sollen auch in den kommenden drei Jahren auf Lohnerhöhungen und einen Teil des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes verzichten. Der hoch verschuldete katholische Gesundheitskonzern will dadurch 42 Millionen Euro einsparen. Im Gegenzug gibt es eine Job-Garantie.

Für die Mitarbeiter in den 33 Altenheimen, Reha-Kliniken und Krankenhäusern der ctt gibt es auch weiterhin keine Gehaltserhöhungen und weniger Urlaubsgeld. Zusätzlich wird in den nächsten drei Jahren das Weihnachtsgeld halbiert. Einen entsprechenden Antrag hat der katholische Verein bei der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbands eingereicht. Dort muss der Antrag noch genehmigt werden, was als Formsache gilt. Im Gegenzug will die Caritas Trägergesellschaft auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Sollte es dem Konzern oder einzelnen Einrichtungen wirtschaftlich besser gehen als erwartet, würden die Mitarbeiter davon finanziell profitieren, sagte ctt-Vorstandschef Thomas Thiel unserer Zeitung. Hintergrund der neuerlichen Verzichts-Vereinbarung zwischen ctt-Spitze und Gesamtmitarbeitervertretung (GMAV) ist die nach wie vor angespannte Finanzsituation des wegen der kriminellen Machenschaften von Hans-Joachim Doerfert in Schieflage geratenen Gesundheitskonzerns. "Ohne die Vereinbarung müssten Einrichtungen verkauft oder 500 Mitarbeiter entlassen werden", sagte Vorstandsmitglied Burkhard Nauroth dem TV. Allerdings gibt es deutliche Anzeichen, dass die Sanierungsbemühungen des erst vor zwei Jahren eingesetzten neuen Führungstrios greifen. Die Schuldenlast des katholischen Konzerns wurde in dieser Zeit nahezu halbiert - von 130 auf jetzt 66 Millionen Euro. Verdienst vor allem der ctt-Mitarbeiter, die vor zwei Jahren den ersten Schritt machten und auf Gehaltserhöhungen und Urlaubsgeld verzichteten. Anschließend zogen auch Gläubigerbanken und das Bistum nach und verzichteten auf millionenschwere Forderungen. GMAV-Chef Jürgen Müller sagte dem TV, niemand sei froh über die neue Vereinbarung, "aber viele Mitarbeiter haben insgeheim damit gerechnet". Das eingesparte Geld soll unter anderem in dringend notwendige Investitionen fließen.

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