"Das ist ein klares Signal"

Armin Laschet, stellvertretender CDU-Vorsitzender, ist zufrieden. Nach dem "Ja" zu Koalitionsverhandlungen mit der Union werde auch seine Partei - ebenso wie der Parteikonvent der Sozialdemokraten - Kernforderungen einbringen, sagt er gegenüber unserem Korrespondenten Hagen Strauß.

Herr Laschet, der SPD-Konvent hat grünes Licht für Koalitionsverhandlungen gegeben. Atmen Sie auf?Laschet: Das ist kein Grund zum Aufatmen, aber ein klares Signal, dass die SPD jetzt die große Koalition will. Es geht um Stabilität und wichtige Entscheidungen für die Zukunft des Landes. Ist der beschlossene Forderungskatalog der SPD nicht zugleich eine Kampfansage an die Union?Laschet: Nein. Die SPD hat formuliert, was für sie wichtig ist. Und wenn zwei Parteien, die im Wahlkampf ganz unterschiedliche Positionen vertreten haben, zusammengehen wollen, dann liegen immer unterschiedliche Ziele auf dem Tisch. Was halten Sie dagegen - was ist für die Union unverzichtbar?Laschet: Für uns ist eine Generalrevision des Erneuerbare Energiengesetzes wichtig, damit die Energiepreise nicht weiter steigen. Wir wollen Industrieland bleiben, und deshalb ist neben der Energiepolitik mehr Geld für die Infrastruktur wichtig. Und wir wollen die Mütterrente, die eine Frage der Gerechtigkeit ist. Bei allem, was jetzt sozialpolitisch beschlossen werden wird, müssen wir Deutschland wettbewerbsfähig halten. Die SPD drängt vor allem auf einen Mindestlohn. Ihr Wirtschaftsflügel meutert - könnte das Schwarz-Rot gefährden?Laschet: Die Frage bleibt, in welcher Form wir zu gerechteren Löhnen kommen. Eine Lohnuntergrenze hat auch unser Parteitag 2012 beschlossen. Wir wollen aber, dass die Tarifparteien stark eingebunden bleiben. Die Arbeitslosigkeit darf durch einen Mindestlohn nicht steigen. Aber die SPD will 8,50 Euro im Vertrag stehen haben.Laschet: Die Gespräche darüber werden Bestandteil der Koalitionsverhandlungen sein. Wir nehmen jetzt erst einmal zur Kenntnis, was die SPD will. Ist Schwarz-Grün im Notfall noch eine Option?Laschet: Wir verhandeln jetzt mit der SPD, deshalb ist Schwarz-Grün vom Tisch. Durch die Sondierungsgespräche hat sich aber gezeigt, dass auch mit den Grünen eine Koalition möglich gewesen wäre. Aber die Grünen selbst haben diese Chance vertan.

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