Das Land sucht Lehrer

Vor allem für Naturwissenschaften, aber auch für Musik oder Kunst werden in Rheinland-Pfalz händeringend Lehrer gesucht. Die Anstrengungen der SPD-Landesregierung reichen CDU und FDP nicht aus.

Mainz. FDP-Bildungsexpertin Nicole Morsblech zeigte am Donnerstag im Landtag auf: Von 1529 zum Schuljahresbeginn neu eingestellten Lehrern hätten 409 kein zweites Staatsexamen. Viele Planstellen blieben unbesetzt, die Unterrichtsversorgung sei nicht ausreichend. "Dieses Problem muss man diagnostizieren und angehen." Morsblech schlug einen festen Vertretungspool mit Planstellen vor.

CDU-Sprecher Martin Brandl beklagte die "Fortsetzung der Vertretungslehrer-Misere". Im Haushalt 2007 habe das Vertretungsbudget 20 Millionen Euro betragen, für 2011 seien schon 33,5 Millionen geplant. Besser sei es, Lehrer fest anzustellen und einen Vertretungspool mit gut ausgebildeten Lehrkräften zu schaffen. Brandl: "Man spart an der Qualität der Bildung."

Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) wies diese Kritik zurück: "Ihre Zahlenspiele gehen so nicht." Richtig sei, dass es im Land die beste Unterrichtsversorgung seit 25 Jahren und so viele junge Menschen in Ausbildungsseminaren wie noch nie gebe. Die Mangelsituation an Lehrern in Naturwissenschaften und vereinzelt in Musik und Kunst gebe es bundesweit. In der Übergangszeit, bis die rund 4700 Lehramtsanwärter ausgebildet seien, "behelfen wir uns mit Vertretungskräften. Und das sind hervorragende Leute".

Ulla Brede-Hoffmann (SPD) kritisierte die Opposition. Sie habe "kein Wort dazu gehört, wie die tatsächlichen Probleme am Lehrer-Arbeitsmarkt von ihnen gelöst werden": Alle Lehrer im Land hätten die erforderlichen Qualifikationen. "Landesregierung und Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion können keine Lehrkräfte backen."

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