Das Monopol fällt

Naendlich. Über fünf Jahre haben Verbraucher undTelekom-Konkurrenten auf die Freigabe der Preise im Ortsnetzgewartet. Politik, Regulierungsbehörde und die Telekom zögertendie Freigabe des Marktes hinaus. Die Quittung für den späten Falldes letzten Monopols im Festnetz steht noch aus. DieEU-Kommission hat ein Verfahren gegen die Bundesrepublik wegenverspäteter Umsetzung der gesetzlichen Voraussetzungen für mehrWettbewerb im Ortsnetz in Gang gesetzt, jetzt droht demEx-Staatsunternehmen Telekom in einem Kartellverfahren auch nochein Geldbuße, weil es Konkurrenten mit überhöhten Preisen denZugang zum Ortsnetz verbaut haben soll. Wie die Verfahren auch ausgehen - der Verbraucher darf sich über seine neu gewonnene Freiheit freuen. Zumindest in den ersten Wochen werden die Preise purzeln. Die Anbieter hoffen, mit dem Lockreiz des Geldes ihre Netzkennziffern in die Köpfe der Verbraucher zu hämmern.

Ein Preisverfall wie beim Call-by-Call im Ferntarif von 90 Prozent in fünf Jahren wird es aber wohl nicht geben. Die Gewinnspannen der Anbieter in diesem Segment sind zu gering. Eher steigen die Preise wieder an, weil die Abgaben der alternativen Anbieter für die in Anspruch genommene Infrastruktur der Telekom auf die Gesprächskosten umgelegt werden.

Ein Wermutstropfen bleibt: Es zeichnet sich ab, dass die Ballungszentren bei den günstigen Tarifen zuerst zum Zuge kommen. In der Region Trier könnte es immerhin eine Handvoll Konkurrenten sein, die dem Magenta-Riesen im Ortsnetz ab Freitag Paroli bieten. Aber auch das ist ja nach Jahren des Wartens schon ein Fortschritt.

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