Das Rekordwochenende des bisherigen Sommers naht

Trier · Schon am Dienstag galt eine Hitzewarnung für den Westen Deutschlands. Nun naht das bisher heißeste Wochenende des Sommers. Der TV zeigt, was helfen könnte, das Tropenwetter gut zu überstehen.

 Sommer, Sonne, Ferien und – Wasser! TV-Foto: Friedemann Vetter

Sommer, Sonne, Ferien und – Wasser! TV-Foto: Friedemann Vetter


Wie geht es weiter?
Diplom-Meteorologe Dominik Jung rechnet damit, dass dieser Mittwoch der Region zum Teil heftige Gewitter bringt. Freitag, Samstag und Sonntag sollen die Temperaturen bei mehr Sonnenschein und hoher Luftfeuchtigkeit tropisch werden. Während deutschlandweit lokal sogar bis 39 Grad möglich sind, beziffert Jung die Höchstwerte für Trier auf 35 Grad. Auch für die kommende Woche prognostiziert der TV-Wetterxperte sommerliche 26 bis 32 Grad.

Ist das sommerlicher als üblich?
Ja. Bereits gestern hatte die Region Trier für diesen Juli 260 Sonnenstunden abbekommen. Das entspricht fast 120 Prozent des üblichen Mittelwertes. Zum Vergleich: Der gesamte Juli 2012 hatte nur 205 Sonnenstunden. Mit im Schnitt 20,1 Grad Celsius ist es zudem 2,5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel.

Was tun bei Sonnenstich?
Schatten, feuchte Lappen und ein kühles Getränk sind die besten Sofortmaßnahmen bei einem Sonnenstich. Bemerkbar macht sich dieser durch Kopfschmerzen, Übelkeit, einen steifen Nacken und ein rotes Gesicht. Typisch ist auch Benommenheit. Wer die Symptome bei sich beobachtet, muss vor allem schnell raus aus der Sonne.Von Eispackungen auf Kopf und Nacken raten Mediziner ab, weil der große Temperaturunterschied den Kreislauf zu stark belastet. Deshalb sollte der Betroffene auch nur ein kühles, aber kein eiskaltes Getränk zu sich nehmen. Fühlt er sich anschließend nicht besser, lässt er sich am besten ärztlich behandeln. Anders als ein Sonnenstich ist ein Hitzeschlag ein Fall für den Notarzt.
Zu erkennen ist er an Krämpfen, trockener Haut, Benommenheit und fallendem Blutdruck.
Was ist im Wald verboten?
Das Forstamt Trier weist auf die Waldbrandgefahr hin und erinnert an folgende Verhaltensregeln: Das Rauchen im Wald ist strengstens verboten - ebenso wie das Grillen und Anlegen offener Feuer. Auch wer offizielle Grillplätze benutzt, sollte auf den Funkenflug achten. Gundolf Bartmann, Leiter des Forstamtes Trier, weist darauf hin, dass man nur ausgewiesene Parkplätze benutzen sollte, da sich trockene Grasflächen durch heiße Katalysatoren unter den Autos entzünden können.
Was muss ich am Badesee beachten?
Die Badeseen der Region sind sauber (siehe Extra). Wer andernorts ins Wasser springt, sollte folgende Tipps beachten, damit der Ausflug nicht mit einem Infekt endet.
Trübung: Sehen Badende im knietiefen Wasser die eigenen Füße nicht mehr, sollten sie lieber nicht ins Wasser gehen. Algen: Algenteppiche sind ein Hinweis darauf, dass zu viele Nährstoffe im See sind. Wer einen Algenteppich vorfindet, sollte auf das Baden erst einmal verzichten. In der Regel gilt: Aushänge vor Ort beachten.
Geruch: Fäulnisgeruch ist ein Hinweis dafür, dass bakterielle Zersetzungsprozesse stattfinden. Diese Stellen sollten Badende meiden.
Tiere: Gänse und Enten hinterlassen vor allem eines am See - Kot. Deshalb empfiehlt es sich, nur dort ins Wasser zu gehen, wo keine Wasservögel sind.
Mündungen: Wo Rohre, Bäche, Kanäle und Gräben in den See münden, ist das Baden tabu. Denn hier können sich die Schwimmer nicht sicher sein, woher das Wasser stammt.

Wie wird der Wein?
Diese Frage ist zwar nicht hilfreich, für Weinliebhaber aber wichtig. Also: Über die mögliche Erntemenge lässt sich noch nichts sagen. "Aber es wird mit Sicherheit kein schlechter Wein", sagt Walter Clüsserath, Vorsitzender des Bauern- und Winzerverbands Trier-Saarburg. Jedenfalls habe man den Rückstand aus dem verregneten ersten Halbjahr dank des schönen Wetters aufholen können.
Extra

Der ADAC hat 41 Badeseen in der Nähe deutscher Großstädte getestet und warnt nun vor darin lauernden Keimen. Jede siebte Messung habe bedenkliche Konzentrationen gezeigt. Testverlierer war der Elfrather Badesee in Krefeld. In der Region Trier mag es zwar nicht viele Badestellen geben. Nach Auskunft der zuständigen Gesundheitsämter ist die Gewässerqualität allerdings durchweg gut oder sehr gut. Die Bade-Maare der Vulkaneifel (Pulvermaar, Gemündener Maar, Schalkenmehrener Maar, Meerfelder Maar) sind nach aktueller Auskunft der Behörden ebenso sauber wie der Rioler Badesee "Triolago", der Bostalsee und der Losheimer Stausee. Etwa alle vier Wochen entnehmen die Ämter neue Proben. Obwohl es keine offiziellen Badegewässer sind, testet das Gesundheitsamt Trier auch den Holzerather See und den Kaiserhammer Weiher, die ebenfalls unbedenklich sind. Etwas anders sieht es bei den Flüssen aus. Während im Eifelkreis Bitburg-Prüm alle Werte okay waren, ist im Kreis Trier-Saarburg hitzebedingt ein Anstieg von Colibakterien nachzuweisen. Die Ämter raten generell vom Baden in Flüssen ab. Wer dort Wassersport treibt, sollte kein Wasser schlucken. kahExtra

Die extreme Hitze droht bundesweit Straßen zu schmelzen. Experten zufolge weicht der Asphalt hochbelasteter Straßen bei ungefähr 70 Grad auf. Jetzt, bei der extrem prallen Sonne, könne dies sogar schon bei 55 bis 60 Grad passieren. Experten warnen vor der Bildung bedrohlicher Spurrillen. Noch gefährlicher sind aber sogenannte Blow-Ups - Aufwölbungen der Straße. Besonders auf bayerischen Autobahnen ist dieses Problem derzeit massiv. dpa

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