Das Scheitern der Gelehrten
UllaSchmidt kann sich die Hände reiben. Die Gesundheitsministerin hatdie Rürup-Kommission immer als Störfaktor für ihre Politikempfunden. Gestern musste die Gelehrtenschar um denselbstverliebten Wissenschaftler praktisch ihr Scheiterneingestehen. Sie konnte sich auf keinen Finanzierungsvorschlagzur Zukunft unseres Gesundheitswesens einigen. Bert Rürupversuchte die Blamage mit einer ganz besonderen Wortschöpfung zukaschieren. Was der Hesse scheinbar innovativ "y-Modell" nennt,lässt aber alle entscheidenden Fragen offen. Seine kurzfristigenMaßnahmen legen dagegen den Eindruck nah, dass die Kommissionunbedingt der Politik hinter her hecheln wollte. Das meiste davonsteht längst in den Reformpapieren der Ministerin. Ulla Schmidtsoll sich nun zwischen einem Kopfprämienmodell und einergesetzlichen Bürgerversicherung entscheiden. Doch beide Konzeptesind zum Scheitern verurteilt. In einem Fall fehlen die nötigen Milliardensummen aus dem Steuersäckel. Im anderen Fall wird sich die Lobby der privaten Krankenversicherung erfolgreich zu wehren wissen. Außer Spesen nichts gewesen.