Das Sprachvermögen muss stimmen
In den Grundschulen laufen bereits die Vorbereitungen für das kommende Schuljahr. In diesen Tagen werden die Erstklässler für nächstes Jahr angemeldet. So soll sichergestellt werden, dass alle auch eine Sprachförderung erhalten.
Trier/Mainz. Gerade erst sind die Sommerferien vorbei, die Schule hat begonnen, die Erstklässler eingeschult. Schon laufen in den Grundschulen die Vorbereitungen für das folgende Schuljahr. Eltern von Erstklässlern des nächsten Jahres erhalten derzeit Post. In diesen Tagen werden die neuen i-Dötzchen an den Grundschulen angemeldet. Grund für den frühen Termin ist nicht nur das kurze Schuljahr (die Sommerferien beginnen bereits am 23. Juni), sondern auch die Förderung von Kindern mit Sprachschwierigkeiten. Um ihnen vor Schulbeginn die Möglichkeit zu geben, noch ein knappes Jahr im Kindergarten gefördert zu werden, wurde der Anmeldetermin unmittelbar hinter die Sommerferien gelegt, sagt Wolf-Jürgen Karle, Sprecher des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums. Bei der Anmeldung werde bei allen Kindern, die keinen Kindergarten besuchen, das Sprachvermögen getestet. Kindern, bei denen Defizite festgestellt werden, werde dringend der dann kostenlose Besuch eines Kindergartens oder einer privaten Sprachförderung empfohlen, so der Ministeriumssprecher. In allen Kindergärten im Land gibt es laut dem Bildungsministerium mittlerweile Sprachförderprogramme für Vorschulkinder. "Vorteil des vorgezogenen Schulanmeldetermins ist, dass alle Kinder, die es brauchen, eine zusätzliche, gezielte Sprachförderung erhalten können", sagt Karle. Notfalls können die Eltern auch dazu verpflichtet werden. Zahl der Vorschulkinder hat sich erhöht
Das ist aber eher die Ausnahme. 20-mal sei dies im vergangenen Jahr der Fall gewesen, sagt der Ministeriumssprecher. Seit der Einführung des beitragsfreien Kindergartenjahres im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Vorschulkinder, die einen Kindergarten besuchen, nach Angaben des Ministeriums von 93 auf 99 Prozent erhöht. Erstmals wird im nächsten Jahr der Stichtag für den Beginn der Schulpflicht auf 31. August verlegt. Bislang war es der 30. Juni. Alle Kinder, die bis dahin sechs Jahre alt waren, mussten im gleichen Jahr eingeschult werden. Das führte oft dazu, dass einige Kinder erst mit sieben Jahren in die Schule kamen. Mit dem neuen Stichtag soll gewährleistet sein, dass alle Kinder, die zum Beginn des neuen Schuljahres sechs Jahre alt sind, auch eingeschult werden. An eine weitere Verschiebung des Stichtags nach hinten, wie in einigen anderen Bundesländern, sei derzeit nicht gedacht, so Ministeriumssprecher Karle. Zumal es im Land eine "weitgehende und sehr flexible" Kann-Kinder-Regelung gebe: Alle Kinder, die noch nicht schulpflichtig sind, können bei entsprechendem Entwicklungsstand im Februar für die Schule angemeldet werden.