"Der da oben vergisst sowieso keinen"

TRIER. (DiL) Es war keine leichte Woche für Robert Steinmann. Der unheilbar an Lungenkrebs erkrankte Trierer, den wir seit Mitte November begleiten, ist seit Dienstag wieder auf der Palliativ-Station.

Seine Atemnot war so schwer geworden, dass er nicht zu Hause bleiben konnte. Robert Steinmann bekam keine Luft mehr, geriet fast in Panik. Dicke Schweißtropfen seien ihm übers Gesicht gelaufen, erzählt der an Lungenkrebs leidende Trierer. "Ich dachte schon, sie hätten mich und würden mich nicht mehr loslassen", schildert er seinGefühl. Trotz Bettenknappheit nahm man ihn in der Palliativstation des Mutterhauses 2 (Ex-Herz-Jesu) auf. Inzwischen liegt er in einem Einzelzimmer mit großen Fenstern und Blick auf die Südstadt. "Ist das nicht verrückt", sagt er und zeigt in den Abendhimmel, "es ist so viel Luft da draußen, nur für mich reicht sie nicht mehr".Robert Steinmann ist erleichtert, dass er "auf Palliativ" liegt. Er fühlt sich sicher, schließlich seien hier "lauter kompetente Leute". Auch seine Frau werde nun entlastet nach den kraftraubenden Wochen daheim.Mit seinen Ärzten hat er darüber gesprochen, ob ein weiterer Behandlungsaufenthalt im Brüderkrankenhaus sinnvoll sein könnte. Aber Robert Steinmann will "eigentlich nicht mehr". Pflege, Ruhe, ein sicheres Umfeld: "Das reicht mir, auf mehr hoffe ich sowieso nicht". Und der Tod? "Der da oben vergisst sowieso keinen", sinniert Steinmann, "das ist letztlich nur eine Frage des früher oder später".

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