Der Druck bleibt

Aus finanzieller Sicht ist die Maut ohne Zweifel ein Erfolg. Auch wenn Minister Stolpe noch um die Milliarden bangen muss, die er nach den zahlreichen Pannen über ein Schiedsverfahren vom Betreiberkonsortium eintreiben will.

Aus finanzieller Sicht ist die Maut ohne Zweifel ein Erfolg. Auch wenn Minister Stolpe noch um die Milliarden bangen muss, die er nach den zahlreichen Pannen über ein Schiedsverfahren vom Betreiberkonsortium eintreiben will. Stolpe kann sich aber ans Revers heften, dass sich seine großväterliche Standfestigkeit ausgezahlt hat. Nun muss er die Misere der ausweichenden Lkw schnell beseitigen. An der Mautpflicht für Ausweichstrecken führt dabei kein Weg mehr vorbei. Der Druck bleibt, weil Stolpe nun auch klären muss, wie er eigentlich mit den wachsenden Begehrlichkeiten durch den lang ersehnten Maut-Erfolg umgehen will – angesichts maroder Straßen oder dem Stau-Chaos. Schon jetzt wird die Ausweitung auf Kleinlaster gefordert, Stolpe selbst denkt über die Erhöhung der Maut für Dreckschleudern nach. Beides ist sinnvoll. Eine Debatte darüber, warum trotz Gebühr die Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene nicht funktioniert, steht Stolpe außerdem ins Haus. Und wenn Anfang 2006 die Softwareumstellung funktioniert, rutscht die Pkw-Maut zwangsläufig wieder auf die Tagesordnung – wetten? Das Kapitel Maut ist für den Minister somit noch lange nicht geschlossen. Im Gegenteil, der Stolperer von einst muss nun möglichst schnell seine Linie neu definieren. Und zwar deutlicher als bisher. nachrichten.red@volksfreund.de

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