Der Eklat im Wortlaut

Und das sagte Erdogan beim Eklat auf dem Davoser Weltwirtschaftsforum wörtlich (übersetzt von der Deutschen Presseagentur):



"Entschuldigung, bitte, nur eine Minute. Herr Peres, Sie sind älter als ich. Sie haben sehr laut gesprochen. Ich weiß, dass der Grund dafür Ihr Gefühl der Schuld ist. Ich werde nicht so laut sprechen wie Sie, nur damit Sie es wissen. Wenn es ums Töten geht, mit dem Töten kennt ihr euch sehr gut aus. Wir wissen, wie ihr Kinder am Strand getötet und erschossen habt.

Unter euch gibt es zwei frühere Ministerpräsidenten, die mir etwas sehr Wichtiges gesagt haben. Sie sagten, wenn wir auf Panzern und mit Waffen nach Palästina eindringen, sind wir frohen Mutes. Und nun kommen Sie (Peres) mir hier mit ihren Zahlen. Ich kann Ihnen auch die Namen (der Ministerpräsidenten) sagen. Ich verurteile auch die hier (im Publikum), die diese Grausamkeiten beklatschen. Wenn Sie für die, die diese Kinder und Menschen getötet haben, klatschen, ist das auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie ich meine.

Es gibt Tatsachen, über die können wir nicht hinweggehen. Ich habe mir hier viel notiert, habe aber keine Gelegenheit, um auf alles einzugehen. (Der Moderator will ihn unterbrechen.) Bitte unterbrechen Sie mich nicht. In der Tora ist das 6. Gebot: Du sollst nicht töten. Aber dort wird getötet.

Auch das ist noch interessant. Gilad Atzmon (ein israelisch- stämmiger Musiker und Autor): "Die israelische Barbarei übertrifft manchmal noch die Grausamkeit." Avi Chalem, der seinen Militärdienst in der israelischen Armee gemacht hat und nun Oxford-Professor für internationale Beziehungen ist, und die britische Zeitung Guardian: Sie beschreiben Israel als Banditenstaat. (Der Moderator unterbricht Erdogan hier.) Vielen Dank. Für mich ist Davos damit vorbei. Ich werde nicht mehr kommen. Sie lassen mich nicht reden. Er (Peres) hat 25 Minuten gesprochen. Ich zwölf Minuten. Unmöglich."

Erdogan steht auf und geht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort