Der richtige Weg

Die Idee von Bundesverkehrsminister Tiefensee, die KFZ-Steuer in eine Kohlendioxid-Abgabe umzumünzen, ist kaum auf dem Tisch, schon schießen die Kritiker gegen den Vorstoß. Die Einwände der Automobil-Lobbyisten sind auch nicht einfach von der Hand zu weisen.

Der CO2-Ausstoß eines Autos kann sich etwa schnell durch einen Defekt am Auspuff oder durch ein Motor-Tuning verändern, und dies würde erst bei der nächsten Abgasuntersuchung oder in einer Werkstatt auffallen. Auch das Argument, wer viel und schnell fährt, soll mit einer hohen "Benzin-Steuer" beim Tanken dafür bezahlen, ist logisch. Doch diese Punkte schieben den "schwarzen Peter" allein den Autofahrern zu. Der Tiefensee-Vorschlag nimmt aber auch die Autoindustrie in die Pflicht. Denn die deutschen Autokonzerne haben es über Jahre versäumt, Fahrzeuge zu bauen, die umweltverträglich sind und möglichst wenig verbrauchen. Ob beim Hybridantrieb (hier waren die Deutschen einst führend), oder den Dieselrußfiltern - in Wolfsburg, Stuttgart oder München sind die Konstrukteure meist erst aufgewacht, wenn die Konkurrenten mit ihren Produkten schon serienmäßig am Markt waren. Dabei ist Deutschland in Sachen Umwelttechnologie vielfach Weltspitze, sind Windkraft- oder Solarenergie-Anlagen Exportschlager und Jobmotoren. Ein Vorbild für die Automobilindustrie: Dort, wo "made in Germany" draufsteht, sollte in Zukunft Umweltschutz drin sein. h.waschbuesch@volksfreund.de

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