"Der Strom geht gerade an und aus, und es wird lauter draußen"

Bettina Leuschen-Hannah lebt seit einem Jahr in Amerika - in Goldsboro, North Carolina. Dort ist Hurrikan Irene bereits angekommen. Wie sich das anfühlt und welche Vorkehrungen die Menschen getroffen haben, berichtet die aus Trier stammende Wahlamerikanerin im TV-Interview mit unserer Reporterin Mandy Radics.

Wie sieht die Situation aus?Leuschen-Hannah: Draußen ist schon gut was los. Ich liege im Bett und höre mir das Ganze an. Bis jetzt fliegt einiges an Ästen rum - aber sonst nichts, das ist schon mal gut. Ob wir genau im Pfad von Irene liegen, ist nicht zu sagen, eher ein bisschen daneben.Was hat Sie nach Amerika verschlagen?Leuschen-Hannah: Wir sind vor einem Jahr hergezogen, weil mein Mann bei der Airforce ist. Wir wohnen in Goldsboro, North Carolina, rund 120 Kilometer von der Küste entfernt. Irene ist hier in NC angekommen. Ich verfolge das alles auf Facebook, weil unsere Air-base eine Seite eingerichtet hat, auf der sie uns seit einigen Tagen auf dem Laufenden hält. Teile von Goldsboro haben schon keinen Strom mehr, kann also gut sein, dass wir auch bald Ausfälle haben.Wie fühlen Sie sich?Leuschen-Hannah: Irgendwie ist es so ein bisschen zwischen beängstigend und aufregend. Das ist mein erster Hurrikan. Die Läden hier sehen krass aus: Brot, Wasser, Taschenlampen - alles ausverkauft. Die Leute hier stellen sich schon auf mehr ein. Selbst wenn das nicht so schlimm wird, sind die Stromleitungen hier oft an Holzpfeilern befestigt. Da hat man schnell Stromausfälle.Welche Vorkehrungen haben Sie getroffen?Leuschen-Hannah: Die Leute an der Küste haben ihre Fenster mit Holzplatten gesichert. Wir haben das nicht gemacht, weil wir davon ausgegangen sind, dass Irene mehr an der Küste bleibt. Draußen haben wir alles gesichert. Wir wurden aufgerufen, alle Möbel hereinzuholen. Bei solchen Windstärken fliegt ja alles herum ... Wir haben gestern Abend Wasser in die Badewanne laufen lassen. Das wurde hier als Tipp kommuniziert, falls Wasser ausfällt, damit man spülen kann. Wir haben auch Trinkwasser und Grillgut, falls der Strom für länger weg sein sollte. Wie sieht es gerade aus? Leuschen-Hannah: Jetzt ist es 8 Uhr morgens (Ortszeit), ich war vor der Tür, mir das Ganze ansehen. Der Strom geht gerade an und aus, und es wird lauter draußen. Angst hab ich nicht direkt, der Adrenalinspiegel steigt aber schon. Man weiß ja nicht, was noch kommt. Das Wetter ist schließlich unberechenbar ...

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