Deutliche Worte: Katholikenrat verurteilt Täter und Mitwisser

Trier. (mehi) Deutliche Worte hat der Katholikenrat in seiner Vollversammlung zu den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche gefunden. Lange Zeit habe es ein Klima des Wegsehens, Verdrängens und Vertuschens gegeben.

"Das beschämt uns", heißt es in der Erklärung des obersten Laiengremiums im Bistum. Es zeigte sich "bestürzt" und verurteilte Täter ebenso wie Mitwissende, "darunter besonders die Verantwortlichen in Bistümern und Orden, die nicht ausreichend zum Schutz der Opfer gehandelt haben". Gleichzeitig begrüßt der Katholikenrat die Aussagen von Bischof Stephan Ackermann und unterstützt ihn "in seinem Vorgehen, die Missbrauchsfälle aufzuklären und den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen". Der Rat mahnte auch ein Überprüfen der Strukturen aller Institutionen der Kinder- und Jugendarbeit an, da diese Gefahr liefen, attraktive Orte für Täter sexualisierter Gewalt zu werden. Es müsse "eine Kultur des Hinschauens und der Achtung der Selbstbestimmung junger Menschen" geben und geprüft werden, wie eine pädagogische und pastorale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zukünftig gestaltet werden könne.

Auch in der Arbeitsmarktpolitik bezog der Katholikenrat deutlich Stellung und forderte die Bundesregierung auf, öffentlich geförderte Beschäftigung gerade in Zeiten leerer Kassen beizubehalten und auszubauen. Es sei allemal sinnvoller, Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Den UN-Weltklimagipfel in Kopenhagen bezeichnete der Katholikenrat als Debakel; die "Staatenlenker" hätten versagt. Insbesondere Pfarreien seien gefragt, sich über den Energiesparfonds des Bistums zu informieren.

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