Deutsche sind überzeugt: Das wird ein gutes Jahr

Trier · Für die einen ist es blanker Unsinn. Viele andere lassen sich gern aus den Sternen lesen, was die Zukunft bringen wird. Beide Bevölkerungsgruppen kommen mit dem Jahreshoroskop für 2014. auf ihre Kosten.

Blättern Sie sich einfach durch zu Ihrem Sternzeichen und schauen Sie sich an, was Astrologin Antonia Langsdorf Ihnen vorhersagt. Und vergessen Sie nicht, dabei ein Lächeln aufzusetzen, ganz gleich, ob Sie nun an Horoskope glauben oder nicht.

Immerhin jeder Vierte in Deutschland, so zeigt es eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid aus dem Jahr 2012, glaubt daran, dass die Sterne das Leben der Menschen auf der Erde zumindest beeinflussen. Und ein gutes weiteres Drittel der Befragten liest Horoskope, glaubt aber nach eigener Auskunft nicht daran.

Nun denn: Der Volksfreund veröffentlicht das Jahreshoroskop für 2014, minus, sagen wir mal: die ersten beiden Tage des neuen Jahres. Dabei geht es um Glück, Liebe, Erfolg im Beruf oder familiäre Aussichten: für jedes Sternzeichen dargestellt.

Interessant ist das auch für jene knapp 40 Prozent, die laut Emnid mit derlei Astrologenkunst gar nichts anfangen können: Denn auch unter ihnen - das besagt eine andere repräsentative Umfrage vom Jahresende 2013, die die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen in Auftrag gegeben hat - gibt es jede Menge Befragte, die voller Zuversicht in das neue Jahr gegangen sind. Bei den 14- bis 34-Jährigen glauben demnach sogar 81 Prozent an ein erfolgreiches 2014. Da fragt man sich, woher diese Zuversicht stammt, da eine Mehrheit wiederum weder sonderlich an die Fähigkeit der Politiker dieses Landes glaubt noch an eine besonders robuste Wirtschaft. Auch auf solche vagen Hoffnungen liefert das Horoskop vermutlich Antworten.

Wer aber behauptet, dieses enthalte doch nur Wahrsagerei, dem sei entgegnet: So viel anders nehmen sich die Prognosen führender Wirtschaftsforscher ja auch nicht aus. Denn wie oft korrigieren die ihre Voraussagen? Zuletzt im Dezember: Da schraubten zwei der großen Institute ihre Wachstumsprognosen herunter, die Experten gehen nämlich von schwächeren Exporten Deutschlands im gerade angefangenen Jahr aus. Das macht dann ein paar Zehntelprozentpunkte weniger aus, bis dann im Lauf des Jahres die Ausblicke noch einmal - nach oben, nach unten - berichtigt werden.

Der deutsche Außenhandel gibt sich da schon präziser: Sein Bundesverband rechnet nach Angaben vom Donnerstag für 2014 mit 5000 neuen Jobs in der Branche. Basis dieser Schätzzahl sind die Erfahrungen des Vorjahrs, dessen Umsätze von etwa 1,1 Billionen Euro jetzt schon feststehen und natürlich Stimmungsumfragen in den Unternehmen.

Der unsichere Rest, könnte man nun frech behaupten, steht eben in den Sternen. oht/dpa

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