Die Auswirkungen: Spätes Aufarbeiten

Olympia 1972 - das war die erste Teilnahme für die beiden Konzer Edwin Klein und Karl-Hans Riehm, aber nicht die letzte. Beide erlebten 1976 in Montreal, wie sich Olympia verändert hatte.

"Dort wurden wir bewacht wie die Kronjuwelen. Die Kanadier hatten eine solche Angst, dass sich so etwas wie in München wiederholen könnte", erinnert sich Riehm, der dort nur um zwei Zentimeter eine Medaille verpasst hatte. 1984 gewann der zweifache Rekordhalter in L.A. die Silbermedaille. Die beiden Hammerwerfer hatten sich auch 1980 für die Olympischen Spiele in Moskau qualifiziert - aber damals kam ihnen die Politik dazwischen: Die Bundesrepublik Deutschland boykottierte aus Loyalität zu den USA die Spiele in der UdSSR, nachdem sowjetische Truppen im Dezember 1979 in Afghanistan einmarschiert waren. Riehm war damals Favorit auf die Goldmedaille, Edwin Klein beendete 1980 die Karriere - und hat danach nie wieder einen Hammer geworfen. Seinen Abschluss mit Olympia 1972 machte er erst zwei Jahrzehnte später. "Ich hatte 1991 und 1992 für mein Buch ‚Bitterer Sieg\' recherchiert, hatte Kontakt zu Sportlern der ehemaligen israelischen Mannschaft von München und habe mit den Eltern von zwei der 1972 ermordeten Sportler gesprochen. Sie haben zu mir gesagt: Es war richtig, dass die Spiele damals weitergingen. Erst da habe ich meinen Abschluss gefunden."AF

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