Die Bilanz der Hilfe ist beeindruckend

Trier · Die Wohlfahrtsverbände setzen auf die Vorweihnachtszeit. Das Bistum Trier spricht von einer Verpflichtung zur Nächstenliebe.

 ´Katastrophale Zerstörung. Die Erdbebenhilfe für die Region Ascoli Piceno war ein wichtiges Projekt bei „Meine Hilfe zählt". Foto: Italian Fire Departement

´Katastrophale Zerstörung. Die Erdbebenhilfe für die Region Ascoli Piceno war ein wichtiges Projekt bei „Meine Hilfe zählt". Foto: Italian Fire Departement

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 Felix ist ein Sonnenschein. Viele Menschen haben ihm mit ihren Spenden geholfen. TV-Foto: Rainer Neubert

Felix ist ein Sonnenschein. Viele Menschen haben ihm mit ihren Spenden geholfen. TV-Foto: Rainer Neubert

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Trier (r.n.) Immer gibt es Menschen, denen es schlechter geht als einem selbst. Besonders in der Vorweihnachtszeit wächst der Wunsch, denen zu helfen, die von Armut oder Schicksalsschlägen betroffen sind. So könnte sich auch bei der TV-Benefizaktion "Meine Hilfe zählt" die Spendensumme der Zwei-Millionen-Euro-Marke nähern.
Der Wunsch zu helfen, hat in sieben Jahren 350 Projekten in der Region und von Vereinen aus der Region zur Realisierung gebracht. "Darauf sind wird stolz", sagt TV-Geschäftsführer Thomas Marx. So ist im vergangenen Jahr der Hilfeaufruf für den kleinen Felix auf große Resonanz gestoßen, der durch eine lebensgefährliche Meningokokken-B-Infektion beide Beine verloren hat. Auch die Bitte um Unterstützung für die von katastrophalen Erdbeben heimgesuchten Region um die Trierer Partnerstadt Ascoli Piceno ist von vielen Leserinnen und Lesern befolgt worden. Zur Finanzierung der aktuell 95 laufenden Aktionen werden weitere 500 000 Euro benötigt. Doch auch für bundesweite und international bedeutsame Hilfsaktionen sind die letzten Wochen des Jahres häufig entscheidend. Das bestätigt auch Kai Mirjam Kappes, Sprecherin der Aktion Deutschland Hilft e.V., die besonders zu Spenden für die von Hungersnot geplagten Menschen in Afrika und besonders im Jemen aufruft. "Im Jahr 2016 sind in den letzten zwölf Wochen des Jahres 63 Prozent all unserer Spenden eingegangen." Unter dem Stichwort "Rohingya Myanmar Bangladesch" sammelt das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen auch für die geplante Rückkehr der mehr als 600 000 nach Bangladesch geflüchteten Menschen.
Nach Angaben des deutschen Spendenrats, dem Dachverband von 65 gemeinnützigen Organisationen aus dem Bereich humanitäre und soziale Hilfe, haben die Menschen in Deutschland von Januar bis September 2017 etwa 3,1 Milliarden Euro gespendet. Damit liegt das Spendenaufkommen leicht über dem Vorjahr. Setzt sich die Tendenz des Jahres fort, werden am Ende des Jahres 5,49 Milliarden Euro für gute Zwecke überwiesen worden sein. Sollte der positive Trend nicht beibehalten werden und der Spendeneingang analog zum Vorjahr verlaufen, dürfte eine Gesamtsumme von 5,3 Milliarden Euro erreicht werden.
Deutlich weniger als im Vorjahr wurden nach der vom Spendenrat beim Markforschungsinstitut GfK in Auftrag gegebenen Studie allerdings für Geflüchtete im In- und Ausland gespendet. 285 Millionen Euro, das entspricht neun Prozent des Spendenvolumens, flossen von Januar bis September in die Hilfe für Flüchtlinge. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Insgesamt ist laut Deutschem Spendenrat zwar die Zahl der Spender zurückgegangen. Allerdings sei die Spendenhäufigkeit auf durchschnittlich fast sechs Spenden pro Person gestiegen. Insgesamt 17 Millionen Menschen, also jeder Vierte Deutsche ab einem Alter von zehn Jahren, spendete demnach durchschnittlich 41 Euro.
Nach Aussage von Daniela Geue, Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrats, ist das Spendenvolumen besonders im Bereich der humanitären Hilfe gestiegen. Besonders die Not- und Katastrophenhilfe habe an Bedeutung gewonnen.
Für das Bistum Trier spiele die Vorweihnachtszeit mit Blick auf Spenden keine herausragende Rolle, sagt Bistumssprecherin Judith Rupp, auch wenn es in dieser Zeit zu besonderen Projekten kommen könne. "Die Solidarität und tätige Nächstenliebe ist durch das ganze Jahr ein Thema der Kirche im Bistum Trier. So ruft Bischof Stephan Ackermann regelmäßig zur Unterstützung des katholischen Hilfswerks auf. Diese Bitte ist auch immer mit der Bitte um die Solidarität im Gebet verbunden. Grundsätzlich gehöre Spenden zum Selbstverständnis christlicher Solidarität.

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