Die Helfer der Helfer machen erst spät Pause: Versüßter Start in den nasskalten Morgen

Ein Heer von Helfern sorgt im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf des Münchner Kirchenfests. Auch Jugendliche der Schönstattjugend aus Trier packen vor Ort mit an.

 Gut gelaunte Helfer: eine Gruppe Trierer Jugendlicher auf demKirchentag. TV-Foto: Julian Ermert

Gut gelaunte Helfer: eine Gruppe Trierer Jugendlicher auf demKirchentag. TV-Foto: Julian Ermert

München/Trier. Es ist früh am Morgen. Dennoch herrscht im Foyer des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums im Münchner Norden keine Spur von Müdigkeit. Aus Lautsprecherboxen tönt Musik, und zwei Jungen hinter dem improvisierten Empfang begrüßen jeden Vorbeikommenden mit einem freundlichen "Grüß Gott". Kein Zweifel: Die Stimmung in der Quartierschule der Schönstattjugend des Bistums Trier ist gut. Insgesamt zwölf solcher Unterkünfte gibt es im ganzen Stadtgebiet. Einige Teilnehmer und die rund 6000 Helfer des Kirchentags sind hier in Klassenräumen untergebracht.

Neben einem trockenen Schlafplatz und einer heißen Dusche gibt es jeden Morgen Frühstück. Auch für die Organisation der Unterkünfte werden Helfer gebraucht: Die Gruppe der Schönstattjugend des Bistums Trier hat diese Aufgabe übernommen. Die 28 Jugendlichen sind verantwortlich für das Wohl von knapp 600 Helferinnen und Helfern in ihrer Quartierschule. Helfergruppen aus dem gesamten Bundesgebiet leben hier auf engstem Raum. Nicht alle nehmen Rücksicht. "Konflikte hat es bei uns aber noch nicht gegeben", sagt Benedikt Welter aus Strohn bei Daun. Rund um die Uhr müssen die Quartierhelfer aus der Region Trier erreichbar sein. Das bedeutet Hilfe im Schichtdienst. Alle drei Stunden ist Schichtwechsel. Bei Tag und Nacht. Ob rausgesprungene Sicherungen, zu kalte Duschen oder eine verstopfte Toilette: Die Quartierhelfer müssen immer Lösungen parat haben. Auch bei ungewöhnlichen Problemen: "Der Schulgong muss ausgeschaltet werden. Die Leute werden immer geweckt", erklärt der 21-jährige Welter. Am Frühstückbuffet in der Schulmensa ist der Andrang groß. Ein schnelles Frühstück soll den Start in den nasskalten Münchner Morgen versüßen. Für die Trierer bedeutet das Arbeit im Akkord. Keine leichte Aufgabe, schließlich hat der Tag für die Jugendlichen der Schönstattjugend schon um 4.30 Uhr begonnen. Um fünf Uhr werden die rund 1300 Brötchen für die hungrigen Kirchentagshelfer angeliefert. So mancher kommt da an seine Grenzen: "So gegen Mittag kommt immer der Tiefpunkt. Da hilft nur noch Kaffee", erklärt ein Trierer Helfer in der Küche. Während dort fleißig Gemüse geschnitten wird, kümmert sich der Rest um den Nachschub an Milch und Kaffe. Da der Andrang am Frühstücksbuffet jeden Tag unterschiedlich ist, bleibt die Kalkulation der Mengen an Brötchen, Kaffee und Co. ein Risiko: "Gestern hatten wir zu wenig Brötchen und mussten dann beim Bäcker nachkaufen. Am Ende waren wieder Brötchen übrig", sagt Johannes Brunschwitz und rückt ärgerlich die Haube auf seinem Kopf zurecht. Hinter dem Buffet und in der Küche müssen alle solche Hauben und zusätzlich Plastikschürzen tragen. Hygiene geht vor Schönheit. Doch Sophia Müller aus Kenn ist das egal: "Ich find die Haarhauben schön. Mich stört sie nicht". Das Gedränge nimmt zu. Noch drei Stunden sind es, bis das Frühstückbuffet geschlossen wird. Dann haben auch hier die Helfer der Helfer endlich Pause.

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