Die neuen Maschen der Betrüger - Ältere Menschen trifft es besonders oft

Trier/Wittlich/Bitburg · Sie versprechen große Gewinne oder drohen, Computerdaten zu löschen. Und sie wollen nur eins: Geld. Die Polizei warnt vor den neuen, dreisten Tricks professioneller Betrüger. Diese suchen sich oft gezielt Senioren als Opfer aus.

Kaum hat sich eine Masche abgenutzt, erfinden Betrüger die nächste. So haben sich in den vergangenen Wochen in der Region Trier Fälle gehäuft, bei denen Senioren mit falschen Gewinnversprechen dazu bewegt wurden, Betrügern Geld zu überweisen. Eine Seniorin von der Mosel wurde der Kripo Wittlich zufolge so um all ihr Erspartes gebracht. Die Täter rufen aus der Türkei gezielt Senioren an und gratulieren zu einem großen Gewinn. Um sich diesen zu sichern, müsse man nur eine Gebühr entrichten. Diese sollen die Opfer meist mit sogenannten Paysafe- oder Ukash-Gutscheinen bezahlen, die es an Tankstellen zu kaufen gibt: Die Nummer auf diesen Gutscheinen ist im Internet bares Geld wert. Und nur diese brauchen die Anrufer. Den Opfern hinterlassen sie eine Telefonnummer oder bieten das Gespräch mit einem deutschen Anwalt an, der den Gewinn bestätigen kann und der tatsächlich unter einer (vermeintlich) deutschen Festnetznummer zu erreichen ist. Vorgegaukelte Sicherheiten, die Menschen auf den Trick hereinfallen lassen.

Immer noch aktuell ist laut Andreas Staib, dem Leiter des Wittlicher Betrugsdezernats, der Enkeltrick: Betrüger, die sich als Verwandte ausgeben, bringen ältere Menschen dazu, ihnen all ihr Geld auszuhändigen. Behaupteten sie bisher oft, das Geld für einen wichtigen Kauf zu benötigen, so handelt es sich nun meist um Schockanrufe: Die Anrufer täuschen Notsituationen vor.

Auch mit einem anderen Trick sind Betrüger seit etwa einem halben Jahr bundesweit in Tausenden Fällen erfolgreich: Über Internetseiten mit meist pornografischen Inhalten verbreiten sie den "BKA-Trojaner" - ein Programm, das den Computer lahmlegt und auf dem Bildschirm eine Mitteilung erscheinen lässt, die angeblich von der Bundespolizei stammt: Der Benutzer habe mit dem Aufrufen kinderpornografischer Seiten gegen das Gesetz verstoßen. Wenn er nicht binnen 24 Stunden 100 Euro per Ukash oder paysafe überweise, werde die Festplatte gelöscht.

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