Die Vorbereitungen in Hamburg nehmen Fahrt auf

Hamburg · Hamburg (dpa) Gut zwei Wochen vor dem G 20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Hamburg haben die Vorbereitungen auf das Spitzentreffen deutlich an Fahrt aufgenommen. Bei der Hamburger Polizei legte der Führungsstab für mehr als 15 000 Beamte am Donnerstag mit seiner Arbeit los.

 Der Führungsstab der Polizei, von dem aus die Sicherheitsmaßnahmen während der Tagung des OSZE-Ministerrats koordiniert werden, ist im August 2016 in Hamburg im Einsatz. Ähnlich wird es beim G 20-Sondereinsatz zugehen. Foto: dpa

Der Führungsstab der Polizei, von dem aus die Sicherheitsmaßnahmen während der Tagung des OSZE-Ministerrats koordiniert werden, ist im August 2016 in Hamburg im Einsatz. Ähnlich wird es beim G 20-Sondereinsatz zugehen. Foto: dpa

Foto: Markus Scholz (dpa)

"Es wird der größte Einsatz in der Geschichte der Hamburger Polizei", hatte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer angekündigt. Auf Hochtouren laufen auch die Vorbereitungen auf dem Messegelände, wo die Staats- und Regierungschefs am 7. und 8. Juli tagen.
Nicht nur vor den Messehallen, auch anderswo in der Hansestadt ist die Präsenz der Polizei sichtbarer geworden. Kolonnen von Polizeifahrzeugen aus anderen Bundesländern fahren durch die Stadt, an etlichen Straßenecken stehen Mannschaftswagen. Allein Nordrhein-Westfalen wollte 2200 Polizisten entsenden. Vom Wasserwerfer über den Streifenwagen bis hin zum Hubschrauber hätten die Beamten alles dabei, hatte ein Polizeisprecher in Duisburg berichtet.
Grund des frühen Einsatzbeginns sind die Aktivitäten von Gipfelgegnern. Sie planen für Samstag eine Demonstration gegen die Gefangenensammelstelle (Gesa) der Polizei in Hamburg-Harburg. Die Kundgebung unter der Parole "Gesa to Hell", zu der die Veranstalter 500 Teilnehmer erwarten, wird von der Polizei als problematisch eingestuft. "Wir wollen auch im Vorfeld gerne, dass alles heil bleibt in dieser Stadt", hatte G 20-Einsatzleiter Hartmut Dudde erklärt. Zum Gipfel werden neben Tausenden friedlichen Demonstranten bis zu 8000 gewaltbereite aus dem In- und Ausland erwartet.
Für die schnelle Verfolgung von Straftaten werden 140 Staatsanwälte bereitstehen. In der Gefangenensammelstelle und der benachbarten Außenstelle des Amtsgerichts werden sie an beiden Gipfeltagen Bereitschaftsdienste rund um die Uhr übernehmen (siehe Info). Die Linksfraktion der Bürgerschaft kritisierte, dass rund 80 Gefangene bis zum 28. Juni in Haftanstalten in andere Bundesländer verlegt werden. Damit will die Justizbehörde Platz für Untersuchungshäftlinge schaffen. Aus Sicht der Linken-Politiker sei dies "völlig unverhältnismäßig".
Die Bundespolizei, die hauptsächlich für die Sicherheit an Bahnanlagen und am Flughafen verantwortlich ist, will ihren Großeinsatz am 30. Juni starten. 3800 Beamte sind beteiligt, bis zu 3400 allein im Raum Hamburg.
Das Bundeskriminalamt (BKA) übernimmt den Personenschutz für die Regierungsmitglieder aus dem In- und Ausland und sichert das Innere der Veranstaltungsräume. Zum BKA-Einsatz gehören nach Angaben einer Sprecherin rund 1000 Mitarbeiter. Somit dürften deutlich über 19 000 Polizeibeamte zur Sicherung des Gipfels in Hamburg sein.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Kritiker des G20-Gipfels aufgerufen, ihren Protest friedlich zu äußern.Extra: 140 STAATSANWÄLTE KÖNNTEN ERMITTELN

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