USA Donald Trump auf Herz und Nieren geprüft

Washington · Nach langen öffentlichen Diskussionen hat sich der US-amerikanische Präsident untersuchen lassen.

Für Dr. Ronny Jackson war es reine Routine. Seit zwölf Jahren checkt der Konteradmiral der Kriegsmarine die Präsidenten der Vereinigten Staaten auf ihre Gesundheit. George W. Bush machte ihn zum Regierungsarzt, woran weder Barack Obama noch Donald Trump etwas ändern wollten. Als sich Trump am Freitag in die Walter-Reed-Klinik am Rande Washingtons begab, um sich medizinischen Tests zu unterziehen, war der Wirbel groß. Von wegen: Routine.

     Zum einen liegt das an der Skizze, die der Journalist Michael Wolff in seinem Buch „Fire and Fury“ zeichnete, am Bild eines chronisch Überforderten, dessen Tauglichkeit fürs höchste Staatsamt angeblich sogar enge Vertraute in Zweifel ziehen. Zum anderen sprach Trump vor wenigen Wochen, als er seinen Entschluss verkündete, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, derart undeutlich wie es auch Demenz-Kranke bisweilen tun. Trumps mentale Instabilität gefährde die nationale Sicherheit, lautet das alarmierende Fazit eines im Oktober gedruckten Wälzers, in dem 27 Psychologen darlegen, zu welchen Erkenntnissen sie bei ihren Fernstudien gelangten.

   Wie bei jedem anderen Patienten auch liegt es in Trumps persönlichem Ermessen, was er im Einzelnen preiszugeben gedenkt. Als er sich fürs Weiße Haus bewarb, beließ er es bei einem Minimum an Transparenz. Bekannt ist, dass der 71-Jährige bei 1,90 Meter Körpergröße 107 Kilo auf die Waage bringt. Übergewicht. Trump, weiß man, nimmt Medikamente, um seinen Cholesterinspiegel zu senken, dazu in schwacher Dosis Aspirin zur Vorbeugung gegen Herzinfarkte. Außerdem bedient er sich eines Mittels gegen Haarausfall und verwendet Antibiotika gegen die Hautkrankheit Rosacea.

    Ernährungstechnisch gesehen mag er gut durchgebratene Steaks, Schokoladentorte und Vanille-Eis. Folgt man Michael Wolff, hat er eine Schwäche für Cheeseburger, schon deshalb, weil industriell vorgefertigtes Fast Food in seinen Augen das Risiko senkt, vergiftet zu werden.

    Während Bush Mountainbike fuhr und Obama sowohl Basketball spielte als auch an Fitnessgeräten schwitzte, gilt Trump als Bewegungsmuffel, der zwar leidenschaftlich gern Golf spielt, es jedoch vorzieht, im Golfcart von Loch zu Loch gefahren zu werden.

Jeder Mensch komme mit einem spezifischen Vorrat an Energie auf die Welt, vergleichbar mit der Lebensdauer einer Batterie, woran sportliche Betätigung nichts ändere, hat er der Zeitschrift The New Yorker einmal anvertraut.

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