Doppelmord in Eupen und Bonn: 56-Jähriger räumt Taten ein

Bonn/Eupen · Ein 56-jähriger Mann aus Bonn steht im dringenden Verdacht, im Februar zwei Männer erschossen zu haben. Die Opfer waren in Eupen (Belgien) und Bonn gefunden worden (der TV berichtete). Der 56-Jährige wurde heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

(fpl) Mit Schüssen in den Hinterkopf wurden im Februar ein Verkäufer in einem Matratzen-Geschäft in der Bonner Innenstadt und der leitende Angestellte einer kirchlichen Einrichtung in Bonn-Vilich ermordet.

Jetzt ist der mutmaßliche Täter gefasst: Es handelt sich laut Polizei und Staatsanwaltschaft Bonn um einen 56-jährigen Bonner, der voriges Jahr wegen Betrugs zu einer Haftstrafe verurteilt worden war. Allerdings befand er sich bisher noch auf freiem Fuß: "Er ist einen Tag nach dem ersten Mord zur Staatsanwaltschaft gegangen und hat sich seinen Haftantrittsbescheid abgeholt", sagt Frank Kreft, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Bonn.

Hinweise auf weitere Täter, wie anfangs noch vermutet, gebe es nicht. Die Polizei hatte unmittelbar nach den drei Wochen auseinanderliegenden Morden zwei Sonderkommissionen eingerichtet. Schon bald ergab sich für die Ermittler jedoch der Verdacht, dass es sich in beiden Fällen um den gleichen Täter handeln könnte, teilt das Bonner Polizeipräsidium mit. Hinweise: die Vorgehensweise, das Kaliber der verwendeten Waffe und DNA-Spuren des Mörders an beiden Tatorten.

Der 56-Jährige habe die Morde "im Wesentlichen" eingeräumt, heißt es. Auch seine Schilderung der Mordhergänge decke sich weitgehend mit den Befunden an den Tatorten. Sein Motiv: Er habe an das Geld der zufällig ausgewählten Opfer gelangen wollen. Der Festgenommene hatte den 42-jährigen Verkäufer am Mittwoch, 2. Februar, in dem Matratzengeschäft ermordet. Sein zweites Opfer, einen 49-jährigen Familienvater aus dem Ahrtal, erschoss er am Dienstag, 22. Februar, in dessen Wagen und brachte die Leiche anschließend an den Stausee von Eupen (Belgien).

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