Ehre, wem Ehre gebührt

Noch sind nicht alle Toten gefunden und alle Überlebenden versorgt, da scheint sich in Deutschland ein pietätloser Zank um die üppige Fluthilfe der Bundesregierung für das Katastrophengebiet anzubahnen.

Man kann davor nur warnen. Die ersten Vorboten sind schon da, wenn darüber debattiert wird, ob Kanzler Schröder und Außenminister Fischer mit Blick auf anstehende Wahlen und vor allem den lang ersehnten, ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat nur aus Kalkül handeln; wenn die Frage der Gegenfinanzierung von 500 Millionen Euro Hilfsgeldern für Millionen Menschen in existenzieller Not plötzlich als Kronzeuge einerverfehlten Haushaltspolitik herhalten muss. Sollten Teile der Politik tatsächlich diesen Rückfall ins politische Kleinklein wagen, es wäre eine beschämende Angelegenheit zu allererst den Betroffenen der Flutkatastrophe gegenüber. Die nationale Geschlossenheit, die überwältigende Hilfsbereitschaft der Deutschen würde zudem von höchsterStelle für lange Zeit ad absurdum geführt. Wie immer man auch zum Kanzler und seinem Außenminister stehen mag, es gilt der Grundsatz: Ehre, wem Ehre gebührt. Beide sind zweifellos gute Krisenmanager. Wahrlich nicht nur uneigennützig, das stimmt. Aber so ist die Politik. Und was wiegt mehr? Doch wohl entschlossenes Handeln, Mut und Großmut zur Hilfe. Alles andere ist lediglich eine unwichtige Nebensache. nachrichten.red@volksfreund.de

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