Eidechsen, Krokodile und eine Pfanne

BIKINI-TAKTIK: Markus Söder, CSU-Generalsekretär, kann ja ein richtiger Draufgänger sein! Sein Motto "Näher am Menschen" nahm der Mann mit der sanften Wischi-Waschi-Tonlage in dieser Woche ernst.

Söder verschickte als Werbegeschenk an Berliner Journalistinnen weißblaue Bikinis - näher geht's wohl nimmer. "Für eine perfekte Performance bei Badewetter", schrieb der kleine CSU-Macho auch noch dazu.FRAUENHELD SCHRÖDER: Auch wenn seine Umfragewerte sinken, die Frauen stehen auf Gerhard Schröder. Eine davon ist 94 Jahre alt, Schauspielerin, Sängerin und Berliner Urgestein: Brigitte Mira. Am Mittwochabend beim ZDF-Fest in Berlin traf der Kanzler auf die Chansonette. "Schön, dass ich sie endlich einmal kennen lerne", meinte Schröder - ganz die alte Schule, nichts verlernt. Und Biggy, wie sie in Berlin liebevoll genannt wird, war entzückt: "Ein charmanter Mann. Schade, dass ich nicht jünger bin."GRÜNE MILCH: Nicht mehr der Jüngste ist auch Hans-Christian Ströbele. 65 Jahre alt wurde er Anfang Juni, ein Grund zum Feiern. Vor der Grünen-Fraktion packten die Alternativen daher nachträglich die Gläser aus. Für Prosecco? Von wegen. Gar Schampus? Ströbele servierte Milch. Nur: Nicht jeder war begeistert, vor allem nicht Fraktionschefin Krista Sager. Sie kann Milch nicht ertragen, wie sie sagte.MC BUNDESTAG. Was dick, diese Kinder: So der Tenor am Donnerstag im Bundestag bei der großen Ernährungs-/Bewegungsdebatte. Und was pfiffig das Unternehmen, dessen Essen dazu beiträgt: McDonald's. Allen Abgeordneten wurde von der Hamburger-Kette ein Schrittzähler zur Tempokontrolle zum Geschenk angeboten. Der Fraktion, die sich beim Kalorienverbrauch am meisten hervortue, versprach der Fast Food-Hersteller eine Prämie von 10 000 Euro sowie eine Gratis-Verköstigung. Geharnischt war die Antwort des SPD-Geschäftsführers, Schmidt: Das Parlament stehe nicht für "jeden Quatsch" zur Verfügung.HÄRTE STATT TEFLON: FDP-Boss Guido Westerwelle will kein "Teflon-Mann" sein, wie er jetzt einem Männermagazin anvertraute. Wer will das schon. Er wolle keiner sein, so Westerwelle weiter, an dem alles abgleite. Lieber einer von denen, die "mit der einen oder anderen Delle leben können".TIERISCHER STOIBER: Edmund Stoiber muss sich so viel Hohn und Spott wie schon lange nicht mehr anhören. Und zwar seit der Abstimmung kürzlich im Bundesrat zur Rentenbesteuerung, bei der der CSU-Chef von seinen Freunden düpiert wurde. Ludwig Stiegler, Vize-Fraktionsvorsitzender der SPD, legte nach: "Stoiber ist wieder einmal in Berlin wie ein Krokodil gestartet - und als Eidechse ohne Schwanz in München gelandet". Hagen Strauss

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