Ein Kavaliersdelikt

Eine Begründung sittsamer Kämpfer gegen Schwarzarbeit lautet, die illegale Beschäftigung weiblicher Perlen im Haushalt sei "kein Kavaliersdelikt”. Doch Finanzminister Eichels Ansinnen, von jeder Handreichung im Haushalt, für die ein Obulus entrichtet wird, zu profitieren, wird genauso scheitern wie das Bemühen der Kirche, die Sünde abzuschaffen. Denn der Mensch ist nicht nur schwach, er ist auch stur. Vor allem, wenn er nicht einsieht, dass der Staat, der ihn steuerlich schröpft und bürokratisch striezt, ihm auch noch das Vergnügen einer sauberen Wohnung gegen kleines Geld verwehren will. Oder gar Menschen, die sich für diese Arbeit nicht zu schade oder darauf angewiesen sind, mit Strafen bedroht. Echte Schwarzarbeit, gewerbsmäßig und organisiert betrieben, muss geahndet werden. Doch ein ganzes Heer von Putzfrauen und Babysittern gesetzlich schurigeln zu wollen, geht zu weit. nachrichten.red@volksfreund.de

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