Ein paar Tage heile Welt

Mal ehrlich, da macht das Einkaufen doch gleich doppelt Spaß. Weihnachtsgeld-Kürzung hin, politisches Chaos her. Weil allen anderen das Portemonnaie in diesem Jahr wieder lockerer sitzt, braucht man sich selbst auch nicht mehr zu zieren.

Viel zu lange haben wir uns selbst in den Füßen gestanden, unseren Frust und unsere Unsicherheit über die Zukunft mit der Verweigerung an Kleiderständern und dem Billigeinkauf an Supermarkttheken zu kompensieren versucht. Was letztendlich doch nichts genützt hat, sondern die Konsumflaute nur noch verschärft hat. Denn nichts ist volkswirtschaftlich gesehen schlimmer als ein Teufelskreis aus Ängsten und Verzicht. Denn die Wirtschaft tändelt immer noch zwischen Weltuntergangsszenarien und Konjunkturaufschwung hin und her, Arbeitsplatz-Sicherheit haben viele mit Arbeitszeitverlängerung und Urlaubskürzung erkauft. Da will Deutschlands Michel zumindest am Gabentisch für ein paar Tage nochmal heile Welt erleben. Zu Recht. Der Handel dankt's. Viele Kaufleute haben in den vergangenen Jahren dazugelernt: Qualität und Service statt Ramsch und Selbstbedienung stehen wieder an oberster Stelle. Genau das ist es, was den Kunden lange gefehlt hat: unabhängig von der Dicke des Geldbeutels ernst genommen zu werden. s.schwadorf@volksfreund.de

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