Ein Spiegelbild

Dass an deutschen Schulen mit wachsender Begeisterung geprügelt, gedealt, gedroht und abgezockt wird, ist keine neue Erkenntnis. Schule ist auch in diesem Punkt nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Die Debatte um Gewalt an den Bildungseinrichtungen wird aber leider nur dann geführt, wenn wieder ein Fall die Öffentlichkeit entsetzt.

Ansonsten gilt: Augen zu und durch, die Schule muss es selbst richten. Ein völlig falscher Ansatz. Damit lässt man Lehrer, Schüler und Eltern ausgerechnet mit einem Phänomen im Regen stehen, das sie nur überfordern kann. Es gibt zahlreiche gute Projekte gegen die wachsende Gewalt, in der Tat. Und die nun angestrebte Allianz mit der Polizei gehört dazu. Doch Prävention allein genügt nicht. Die Institution Schule kann mit diesem dramatischen Problem nur fertig werden, wenn die Politik zugleich erkennt, dass sie mit ihrem Regulierungs- und Richtlinienwahn den Schulen das Vorgehen gegen die Gewalt erheblich erschwert hat. Eine fatale Entwicklung. Die längst überzogene Schraube muss also schleunigst zurückgedreht werden. Denn eines ist doch auch klar: Deutsche Schüler werden erst dann beim Pisa-Test erfolgreich abschneiden, wenn Schule wieder ein angstfreier Raum geworden ist. nachrichten.red@volksfreund.de

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