Einen schnellen Euro machen

Er ist ja so einfach und verlockend, der schnelle Griff zur Mehrwertsteuer-Erhöhung und ruckzuck ist wieder Luft im maroden Staatssäckel. Die Zeche zahlt der Bürger.

Er ist ja so einfach und verlockend, der schnelle Griff zur Mehrwertsteuer-Erhöhung und ruckzuck ist wieder Luft im maroden Staatssäckel. Die Zeche zahlt der Bürger. Nimmt man die Argumente der Befürworter einer Erhöhung zusammen, scheint das wirtschaftspolitische Allheilmittel gefunden – doch allein hier fehlt der Glaube. Es wäre nicht das erste Mal, dass zusätzliche Einnahmen irgendwo im riesigen Staatshaushalt verschwinden, ohne die gewünschten Effekte zu erzielen. Sollte die Mehrwertsteuer erhöht werden, wird mit Sicherheit die für die Wirtschaft schädliche Schwarzarbeit zunehmen. Eintreten werden auch Umsatzeinbußen im Handwerk. Sinken wird zudem noch die Binnennachfrage, deren Schwäche die Politik nicht erst seit gestern bedauert. Klar ist auch, dass der Arbeitnehmer die größeren Lasten wird schultern müssen, sollte die Mehrwertsteuer-Erhöhung zugunsten des Abbaus von Lohnnebenkosten verwendet werden, denn die werden ja bekanntlich zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeigeber getragen. Erhöhen unsere Polit-Profis die Mehrwertsteuer, müssen sie nicht mehr mit den kniffligen Aufgaben einer seriösen Haushaltsführung herumschlagen. Denn es ist unangenehm, Subventionen abzubauen und Steuerschlupflöcher zu schließen. Mit einer Mehrwertsteuer-Erhöhung einen schnellen Euro zu machen, ist bequem. Statt lediglich Löcher phantasielos zu stopfen, könnte sich der Staatsapparat mit der Reduzierung seine eigenen Ausgaben beschäftigen – Stichwort Verwaltungsreform. Doch bis das passiert, wird die Mehrwertsteuer wohl noch fünf Mal erhöht. a.jacob@volksfreund.de

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