Einzelhandel sieht sich nicht als Verlierer

Der Hauptgeschäftsführer des deutschen Einzelhandelsverbandes, Hubertus Pellengahr, sieht im Karlsruher Urteil zum Ladenschluss keine Niederlage für den Einzelhandel.

Berlin/Trier. (has) Der Verbandschef sprach mit unserem Korrespondenten Hagen Strauß.

Herr Pellengahr, hat Karlsruhe dem Profitdenken des Einzelhandels die Grenzen aufgezeigt?

Hubertus Pellengahr: Nein. Der Einzelhandel ist weit davon entfernt, alles dem Profit unterzuordnen. Wir wollen ja lediglich einzelne verkaufsoffene Sonntage über das Jahr verteilt haben. Und das bleibt möglich.

Aber warum sind ausgerechnet die Adventssonntage bisher für Ihre Branche so wichtig gewesen?

Pellengahr: Es geht um Berlin. Hier sind Tausende von Touristen in der Stadt, hier ist es am Sonntag so voll wie anderswo an Freitagen oder Samstagen. Von Ruhe und Beschaulichkeit kann da keine Rede sein.

Die Gewerkschaften sehen in dem Urteil auch einen besseren Arbeitnehmerschutz. Sehen Sie das genauso?

Pellengahr: Nein. Es melden sich mehr Beschäftigte für die Sonntagsarbeit, als tatsächlich eingesetzt werden können. Das hat zu tun mit den Zuschlägen von hundert Prozent und damit, dass die Unternehmen mehr steuerfrei zahlen können.

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