Ende der Kuhnen-Ära

Der Konflikt zwischen dem Trierer Museumsdirektor Hans-Peter Kuhnen und dem Mainzer Kulturministerium füllt mittlerweile haufenweise Akten, kostet alle Beteiligten Nerven und - ganz nebenbei - den Steuerzahler eine Menge Geld.

Dennoch ist kein Ende des schon über ein Jahr dauernden Streits in Sicht, im Gegenteil: Gestern wurde bekannt, dass nicht nur ein Disziplinarverfahren gegen den Wissenschaftler eröffnet wurde, sondern Kuhnen zudem ganz ins Mainzer Ministerium versetzt werden soll. Kaum vorstellbar, dass der schon gegen seine zeitweise Abordnung prozessierende Museumschef sich das widerspruchslos gefallen lassen wird. Er wird alle Register ziehen, die ihm das in diesem Punkt antiquierte Korsett Beamtenrecht bietet - und das sind eine ganze Menge. Spätestens seit gestern steht aber auch fest: Die Ära Kuhnens, der vor zehn Jahren Heinz Cüppers als Direktor des Trierer Landesmuseums beerbte, ist endgültig vorbei. Möglich, dass der 51-Jährige seinen von oben erzwungenen Abschied noch um einige Wochen oder Monate hinauszögert - an der Tatsache an sich aber wird er nichts mehr ändern können. Wenn Kuhnen schlau ist, akzeptiert er diese Entscheidung, auch wenn er sie für falsch hält und als durch nichts gerechtfertigt ansieht. Ficht er sie an, wird öffentlich noch mehr schmutzige Wäsche gewaschen, als dies schon jetzt der Fall ist. Damit wäre Hans-Peter Kuhnen nicht gedient, nicht dem Mainzer Kulturministerium und auch nicht dem Trierer Landesmuseum. r.seydewitz@volksfreund.de

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