Entsetzen und Enttäuschung im Saal der Tränen

Mainz. Den FDP-Sitzungssaal "001" hat eine bange Mitarbeiterin schon vor der bitteren Prognose um 18 Uhr in den "Saal der Tränen" umgetauft. Der Raum füllt sich bis zu dieser Stunde immer mehr.

Die Liberalen üben sich in Galgenhumor. Noch-Landtagsvizepräsident Hans-Artur Bauckhage (Daaden/Westerwald) wie auch Peter Schmitz (Mainz) rechnen mit dem Schlimmsten und meinen: "Die Wahl wird in Japan entschieden." Das Gemurmel verstummt um 18 Uhr. Blitzartig ist allen klar: Die Niederlage ist besiegelt. Die Mienen erstarren in Entsetzen und Enttäuschung.

Landeschef Rainer Brüderle und Spitzenkandidat Herbert Mertin hat die Wucht der niederschmetternden Zahl schon eine gute Stunde vorher getroffen, damit sie gefasst vor die Kameras treten können. Gegen 1806 Uhr gehen sie unter rhythmisch-aufmunterndem Applaus zur kleinen Bühne. Aber für ihn steht fest: "Es gibt Dinge im Leben, die kann man nicht steuern". Er spricht von "bitterer Tatsache", Brüderle von "bitterer Niederlage".

Seine Erklärung: Die Ereignisse in Japan, Libyen oder beim Euro-Gipfel haben alle landespolitischen Themen verdrängt. us

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