Erste Testfahrt: So nutzen Sie Google Street View

Trier · Eine stille Revolution: Der umstrittene Kartendienst Google Street View ist nach langer Diskussion in der Nacht zum Donnerstag in Deutschland gestartet. Durch vorerst 20 Städte können die Internetnutzer flanieren und Überraschendes an der Straßenecke entdecken.

Der TV hat auf einer Tour durch das neue Internetangebot erste Eindrücke gesammelt.

Welche Städte sind online?

In Deutschland sind vorerst nur 20 Städte zu sehen: Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal.

Wie rufe ich Street View auf?


Auf www.google.de ist am oberen Bildrand der blau unterlegte Menüpunkt Maps zu sehen. Klickt man darauf gelangt man in die Ansicht von Googles Kartendienst. Will man nun in den Street View-Modus wechseln gibt es zwei Möglichkeiten. Alternative 1: Man klickt auf das gelbe Männchen über der Zoomleiste, hält dabei die linke Maustaste gedrückt und zieht das Symbol auf den gewünschten Kartenausschnitt. Google Maps zeigt dann mit blauer Farbe die Orte und Straßen an, von denen es eine Straßenansicht gibt. Lässt man die Maustaste los, gelangt man in den Street-View-Modus. Alternative 2: Man vergrößert den gewünschten Kartenausschnitt solange, bis Google automatisch in die Straßenansicht wechselt.

Wie navigiere ich mich durch die Straßen?

Im Straßenmodus kann sich wahlweise mit der Maus oder der Tastatur bewegen. Möglich sind zudem Drehungen um 360 Grad und ein Heranzoomen an Gebäude.

Ist mein Haus zu sehen? Bin ich zu sehen? Was ist mit Nummernschildern?

Recht schnellt stößt man beim Navigieren auf verpixelte Häuser. Immerhin hatten rund 244 000 Haushalte Widerspruch gegen eine Veröffentlichung eingelegt. Interessanter erster Eindruck: Hat ein Bewohner oder ein Besitzer sein Haus unkenntlich machen lassen, finden sich auch in unmittelbarer Nachbarschaft oft weitere verpixelte Häuser – eine Art Nachbarschaftseffekt. Nur kurz nach dem Deutschland-Start gab es erste Beschwerden. Nicht bei allen Ansichten der Gebäude greift die Verpixelung, wie Google bereits selbst zugab. Gesichter und Nummernschilder hingegen waren bei der Testfahrt lückenlos unkenntlich.

Was bringt mir das Ganze?

Google Street View ist im Moment vor allem noch schicke Spielerei, hat aber viel Potenzial. Der Nutzen der Straßenansicht steigt mit der zunehmenden Dichte an weiterführenden Informationen. Schon jetzt gibt es bei Sehenswürdigkeiten, Restaurants oder Geschäften Links zum Beispiel zu Bewertungsportalen sowie Adressen und Telefonnummern.

Street View kann zudem bei der Suche nach einer neuen Wohnung oder nach einem Hotel helfen: Die hochauflösenden Bilder zeigen marode Fassaden und den Zustand von Stadtvierteln bereits vor dem Umzug oder Reiseantritt. Allerdings sind die Aufnahmen nicht mehr aktuell, was zu merkwürdigen Erlebnissen führen kann: Spaziert man per Street View durch die Kölner Severinstraße ist immer noch das im März 2009 eingestürzte Stadtarchiv zu sehen.

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