Terrorismus EU bietet Großbritannien Ausstieg aus dem Brexit an

Straßburg · Könnte Großbritannien doch noch eine Kehrtwende in Sachen Brexit hinlegen und sich für eine Zukunft in der Europäischen Union entscheiden? So ganz scheinen EU-Politiker diese Hoffnung noch nicht begraben zu haben und gehen auf London zu.

 „Wir wollen unser Land zurück“: Mit dieser Forderung und mit Flaggen der Europäischen Union protestieren  britische Demonstranten am Dienstag vor dem Parlament in London gegen den Brexit.

„Wir wollen unser Land zurück“: Mit dieser Forderung und mit Flaggen der Europäischen Union protestieren  britische Demonstranten am Dienstag vor dem Parlament in London gegen den Brexit.

Foto: dpa/Tom Nicholson

EU-Spitzenpolitiker haben Großbritannien angeboten, in der Europäischen Union zu bleiben. „Unsere Herzen sind immer noch offen für Sie“, sagte EU-Rats­präsident Donald Tusk am Dienstag im EU-Parlament in Straßburg. Falls die britische Regierung nicht noch ihre Meinung ändere, werde der Brexit im kommenden Jahr allerdings Realität – mit all seinen negativen Folgen. „Falls es keinen Sinneswandel bei unseren britischen Freunden gibt“, ergänzte Tusk. Großbritannien will die Staatengemeinschaft am 29. März 2019 verlassen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker fügte kurz darauf hinzu, er hoffe, die Botschaft Tusks komme in der britischen Regierung an. „Ich hätte nicht gerne, wenn dies in London überhört wird.“

Kommissions-Vizepräsident Frans Timmermans bekräftigte das Angebot. Die Europäische Union lasse „selbstverständlich die Tür auf“, sagte er vor den Europaabgeordneten.

Zuletzt war im Vereinigten Königreich über ein zweites Referen­dum diskutiert worden. Der ehemalige Vorsitzende der EU-feindlichen Ukip-Partei, Nigel Farage, hatte eine solche neue Abstimmung ins Gespräch gebracht, um Kritik am Brexit zum Verstummen zu bringen. Bei einem zweiten Referendum würden seinen Worten nach viel mehr Menschen für einen EU-Austritt Großbritanniens stimmen als im Juni 2016. Damals hatte nur eine knappe Mehrheit für den Brexit votiert.

Auch über eine mögliche Übergangslösung für Großbritannien nach dem Brexit wurde in Straßburg diskutiert.

Der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, warnte, seine Fraktion werde diesem Vorhaben nur zustimmen, wenn die Konditionen dafür gut genug seien.

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