Eucharistischer Kongress: Auch Wiederverheiratete willkommen

Trier · Die katholische Kirche feiert den ersten deutschen Eucharistischen Kongress im Juni in Köln - mit Gottesdiensten, Vorträgen, Kunst und Kultur. Geschiedene und wiederverheiratete Katholiken seien auch willkommen, versichert Kölns Kardinal Meisner.

Zum ersten nationalen Eucharistischen Kongress der Deutschen Bischofskonferenz haben sich bereits 10 000 Gläubige angemeldet. Auch alle deutschen Bischöfe wollen zu dem Treffen vom 5. bis 9. Juni in Köln kommen, sagte der Kölner Kardinal Joachim Meisner am Dienstag bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Trier. Er hoffe, dass auch viele geschiedene und wiederverheiratete Katholiken der Einladung folgen, betonte der Kardinal. „Die sind nicht abgeschrieben, die gehören zu uns.“

Der Kongress unter dem Motto „Herr, zu wem sollen wir gehen?“ soll nicht nur Fachtagung, sondern vor allem ein Glaubensfest werden. Er bietet neben Vorträgen und Gottesdiensten und Prozessionen ein Kultur- und Kunstprogramm sowie ein Jugendfestival. Ausrichter ist das Erzbistum Köln.

Beim Thema der wiederverheirateten Geschiedenen gehe es immer nur darum, dass sie nicht zur Kommunion zugelassen seien, erklärte Meisner. „Sie haben aber sonst ganz viele Möglichkeiten“ in der Kirche. „Ich komme auch nicht aus einer heiligen Familie. Wir haben in der eigenen Verwandtschaft solche Gegebenheiten“, erklärte der Kardinal. Diese Menschen seien keine „Katholiken zweiter Klasse“. Auf dem Kongress solle deren Selbstbewusstsein gestärkt werden.

Der Kongress sei „eine große Chance, in Zeiten hektischer Betriebsamkeit und mancher Unruhe in der Kirche zu einer gewissen Ruhe und Besinnung zurückzufinden“, sagte der Vorsitzende der DBK, Erzbischof Robert Zollitsch. Dies bedeute aber nicht, dass die Kirche anstehende Fragen oder Probleme verdrängen oder aus der Realität ausblenden wolle.

Der Kongress sei das Großereignis der katholischen Kirche in Deutschland des Jahres und mit dem Gesprächsprozess der DBK verbunden. Beim nächsten Gesprächsforum im September in Stuttgart mit rund 300 Teilnehmern gehe es um Liturgie, sagte Zollitsch. Seit dem Eucharistischen Weltkongress 1960 in München habe es keinen vergleichbaren Kongress mehr in Deutschland gegeben, sagte er.

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