Ex-Freund: Ich habe Nicole getötet

KÖRPERICH. (red) Die seit über einer Woche vermisste Nicole Clerf lebt nicht mehr. Ihr Ex-Freund Oliver L. hat gestanden, die 26-Jährige getötet und ihre Leiche ineinem luxemburgischen Stausee versenkt zu haben. Bis gestern Abend war sie noch nicht gefunden.

Was die Ermittler seit Tagen befürchtet hatten, ist traurige Gewissheit: Die seit Donnerstagabend vergangener Woche vermisste Nicole Clerf aus Körperich (Kreis Bitburg-Prüm) ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Ihr langjähriger Lebensgefährte, ein 29-jähriger Installateur aus Echternacherbrück, hat die Tat nach TV -Informationen an diesem Donnerstag gestanden. Mögliches Motiv: Eifersucht. Die beiden hatten sich erst vor vier Monaten getrennt, nachdem sie jahrelang zusammen waren. Nicole Clerf war nach Körperich (Verbandsgemeinde Neuerburg) gezogen - unweit ihrer Arbeitsstelle, einem Möbelhaus in Geichlingen. Sie hatte seit kurzem einen neuen Freund. Die von Verwandten als "lebensfroh" und "äußerst zuverlässig" charakterisierte junge Frau war am Freitag vergangener Woche als vermisst gemeldet worden, nachdem sie die Verabredung mit einer Freundin nicht eingehalten hatte. Zwei Tage später, am Sonntagnachmittag, wurde ihr ausgebrannter VW-Golf an einem Waldrand unweit von Körperich gefunden. Tagelange Such-Aktionen, an denen sich hunderte Polizisten, Feuerwehrleute und Freiwillige beteiligten, blieben ergebnislos. In der Nacht zum Donnerstag kam offenbar "Kommissar Zufall" der 40-köpfigen Sonderkommission "Nicole" zur Hilfe. Nicoles Ex-Freund Oliver L. war mit seinem schwarzen Opel Calibra auf der Bundesstraße 418 bei Ralingen (Kreis Trier-Saarburg) gegen den Pfeiler einer Eisenbahnunterführung geprallt - kein Selbstmordversuch, wie die Staatsanwaltschaft zunächst vermutete, sondern Ausdruck der "psychischen Ausnahmesituation", in der sich der 29-Jährige befunden habe. Oliver L. leugnete angeblich zunächst, etwas mit dem Verschwinden seiner Ex-Freundin zu tun zu haben. Schließlich gestand er doch, Nicole Clerf getötet und ihren Wagen angezündet zu haben. Zum genauen Tathergang machte er keine Angaben. Die Leiche des Mädchens hat der Installateur nach eigenen Angaben anschließend an der Stau-Mauer im 40 Kilometer entfernten Esch-sur-Sûre (Luxemburg) versenkt. Such-Aktionen von Tauchern der luxemburgischen Polizei und des Zivilschutzes in dem an dieser Stelle 38 Meter tiefen See blieben bis zum späten Freitagabend ergebnislos. Experten sagten dem Trierischen Volksfreund , es könne Tage dauern, bis die Leiche gefunden werde. Gegen Oliver L. erließ ein Trierer Richter am Freitag Haftbefehl wegen Totschlags. THEMEN DER ZEIT SEITE 3

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