Experte: Menschen machen mit, wenn sie frühzeitig gefragt werden

Trier. (mehi) Bürger sind nicht nur bereit, die bevorstehende Verwaltungsreform als notwendig anzuerkennen, sie beteiligen sich auch aktiv daran, wenn sie frühzeitig eingebunden werden. Diese Feststellung hat Prof. Ulrich Sarcinelli von der Universität Koblenz-Landau getroffen.

Sarcinelli begleitet im Auftrag der Landesregierung die Bürgerbeteiligung im Rahmen der Kommunal- und Verwaltungsreform wissenschaftlich. "Wie soll die Kommune der Zukunft aussehen?", war die Frage in den Bürgerkongressen und Planungszellen. Dieses "Demokratieexperiment" sei wichtig gewesen, da in anderen Ländern wie Mecklenburg-Vorpommern die Kommunalreform gescheitert sei, weil sie ungenügend kommuniziert und die Bürger zu wenig beteiligt gewesen seien. "Das Land ist gut beraten, die Bürger frühzeitig einzubinden", ist sich Sarcinelli sicher. "Je intensiver Bürger in die von uns angeleitete Beratung eingebunden waren, desto interessierter waren sie und haben auch kompetente Ergebnisse geliefert."

Aus den Ergebnissen der Gespräche werden nun Instrumente abgeleitet, wie die Bürgerbeteiligung in bestimmten Typen von Kommunen moderiert werden kann. "Das wird nicht gehen, ohne dass Moderatoren zur Verfügung gestellt werden", sagt Sarcinelli im Rahmen des dritten Trierer Forums "Innovative Kommune!". Der hohe Aufwand, den die Bürgerbeteiligung im Vorfeld mit sich bringe, werde sich lohnen. "Weil die Akzeptanz der Bürger höher ist und weniger Widerstände und Konflikte zu befürchten sind. Das sind aus sozialpolitischer Sicht Investitionskosten in die Demokratie."

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