EXTRA: Reaktionen der anderen Kirchen

MUSLIME: Die Muslime in Deutschland hoffen nach der Wahl von Papst Benedikt XVI. auf Kontinuität im Dialog der Religionen. „Mein Wunsch ist, dass er die Offenheit von Johannes Paul II. zu den Weltreligionen beibehält“, sagte der Senior-Direktor des Islam-Archivs Deutschland, Muhammed Salim Abdullah, am Mittwoch in Soest. Wenn der neue Papst diese „Politik des Dialoges“, für die sein Vorgänger viel Freundschaft und Anerkennung in der muslimischen Welt erfahren habe, fortsetze, könne er ruhig konservativ sein.

EVANGELISCHE KIRCHE: Die evangelische Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann (Foto: dpa) , erhofft sich von Papst Benedikt XVI. einen Impuls für die Ökumene. Joseph Ratzinger stamme aus dem „Land der Reformation“, sagte Käßmann. In Deutschland seien Protestanten und Katholiken annähernd gleich große Kirchen. „Das heißt, es ist ihm sehr bewusst, dass es Hoffnung gibt von Katholiken und Protestanten auf mehr Gemeinschaft und hoffentlich auch eines Tages gemeinsames Abendmahl.“

ORTHODOXE KIRCHE: Das geistliche Oberhaupt der orthodoxen Kirchen, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel (Istanbul), hat am Mittwoch die Wahl des Papstes begrüßt. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass die katholische und die orthodoxe Kirche künftig besser miteinander auskommen. „Wir begrüßen mit Freude und Hoffnung die Wahl des neuen Papstes der römisch-katholischen Kirche“, hieß es in einer Erklärung des Patriarchen. Der russisch-orthodoxe Patriarch Alexi II. hat in seinem Glückwunsch an den neuen Papst Benedikt XVI. die Gleichrangigkeit der orthodoxen und der katholischen Kirche unterstrichen. „Unsere Kirchen, die Autorität und Einfluss haben, sollten ihre Anstrengungen vereinen, der modernen Menschheit christliche Werte zu predigen“, schrieb Alexi am Mittwoch nach Angaben des Patriarchats in Moskau.