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Notfallplan in Rheinland-Pfalz Die Gefährdungslage durch Vogelgrippe für den Menschen wird sich nach Einschätzung der Mainzer Umweltministerin Margit Conrad nur unwesentlich ändern, sollten in Rheinland-Pfalz infizierte Tiere gefunden werden.

Bei der Vogelgrippe handele es sich nach wie vor um eine Tierseuche, bei der die Gefährdung des Menschen vergleichsweise gering sei, sagte Conrad im Landtag. Wichtigstes Ziel bleibe, das Überspringen des Virus in Hausgeflügelbestände zu verhindern. In Rheinland-Pfalz wird nach ihren Angaben das Wildvogelmonotoring (Tier-Beobachtung und Untersuchung von Kotproben) intensiviert. Förster, Jäger und Naturschützer wurden gebeten, verstärkt Tiere an Wasserflächen zu beobachten. Überwinternde Singvogelarten wie Amseln, Meisen oder Finken, aber auch Tauben, gehören laut Conrad nicht zur Risikogruppe. Für Geflügelhalter wurde eine Telefon-Hotline eingerichtet (0261/9149111, werktags 9 bis 17 Uhr, samstags 10 bis 14 Uhr). Für den Fall einer Veränderung des H5N1-Virus in ein von Mensch zu Mensch übertragbares Pandemie-Virus wurde im vergangenen Jahr ein Notfallplan ausgearbeitet. Er reicht von der Früherkennung außergewöhnlicher Erkrankungen über die Medikamentenversorgung der Bevölkerung und die Organisation von Impfungen bis zur stationären Versorgung von Patienten. Bislang sind 500 000 Einheiten Virus hemmender Arznei eingelagert. Damit soll die Zeit überbrückt werden, bis es einen Impfstoff gibt. Dabei wird mit einer Entwicklungszeit von drei bis sechs Monaten gerechnet. Innerhalb von acht Wochen kann dann die Bevölkerung mit Impfstoff versorgt werden. Eine aktuelle Impfung von Tieren kommt laut Conrad nur für Einzelfälle (Zoo- oder Rassetiere) in Betracht, da auf diesem nicht sicheren Weg auch die Weitergabe des Virus nicht zu stoppen ist. Joachim Winkler

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