Fall Tanja: Kritik an Radio-Berichterstattung

Trier. (sey) Der Programmbeirat des Trierer Radiosenders "Antenne West" hat Teile der Live-Berichterstattung über den Vermisstenfall Tanja Gräff kritisiert. "Bloße Gerüchte und vage Vermutungen" seien von den Moderatoren "nicht als solche hinreichend deutlich dargestellt worden", heißt es in einer Stellungnahme des Gremiums, dem Vertreter der Trierer Universität, des Stadtrats und anderer Organisationen angehören.

"Antenne West"-Chef Sven Herzog kündigte an, die Moderatoren durch Schulungen "besser auf solche Sondersituationen vorzubereiten". Hintergrund der Rüge ist die Live-Berichterstattung während der Hausdurchsuchungen im Vermisstenfall Tanja Gräff. Dabei war am 13. Juni ein halber Trierer Stadtteil abgesperrt worden. In der Sendung war unter anderem über die möglichen Hintergründe der Polizeiaktion spekuliert worden. Dies hatte teils heftige Proteste hervorgerufen. Neben dem Programmbeirat befasst sich auch die Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) mit der Berichterstattung des Privatsenders. "Bei uns sind Beschwerden eingegangen", sagte LMK-Sprecher Joachim Kind. Eine abschließende Bewertung stehe aber noch aus.

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